Raum im Raum

14.10.2005
In Donaueschingen haben die Musiktage begonnen. Eröffnet wurden sie mit dem Hörstück "FAMA" von Beat Furrer in der Inszenierung von Christoph Marthaler. Dabei wurde ein Raum in den Konzertraum gebaut.
Die Donaueschinger Musiktage haben allen bedeutenden Komponisten im 20. Jahrhundert ein Podium geboten und wollen dies auch im 21. Jahrhundert tun. Vor Beginn der eigentlichen Musiktage gab es vor Ort eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Kulturnot".

Armin Köhler, verantwortlicher Redakteur beim SWR für die Donaueschinger Musiktage, sagte in Fazit, die öffentliche Hand sei "der Mäzen des 20. und 21. Jahrhunderts". Da dort Finanznot herrsche, werde sich dies sicherlich auch auf die Kultur auswirken. Dennoch glaubt Köhler, dass es auch Hoffnungsschimmer gebe.

Betrüblich sei eher, so Köhler, dass Gesellschaft und Politik einem "musikalischen Analphabetismus verfallen seien, was sich besonders daran zeige, dass der Stellenwert der musikalischen Erziehung extrem gesunken sei.

Einer der Höhepunkte bei den diesjährigen Donaueschinger Musiktagen ist, so Köhler, die Uraufführung des Stückes FAMA von Beat Furrer, in der Inszenierung von Christoph Marthaler. Dieses Stück stelle hohe technische Anforderungen, so Köhler:

"Da haben wir einen Raum in einen Raum gebaut, in den Konzertsaal wurde ein großes Meta-Instrument gebaut, wir können uns das Ganze wie einen großen Orgelkasten vorstellen, und das Publikum sitzt in diesem Orgelkasten, während das Orchester außerhalb sitzt. Es geht um Raum, es geht um Klang, es geht um den Innenraum in Verbindung zu dem Außen."

Sie können das Gespräch mit Armin Köhler über den Audio-Link in der rechten Spalte hören.