"Raum gemeinsamer Erfahrungen"
Polen, die Ukraine und Weißrussland sind in diesem Jahr Themenschwerpunkt auf der Leipziger Buchmesse. Wie der ukrainische Übersetzer Jurko Prochasko sagt, gibt es zwischen ihnen wichtige Unterschiede, aber auch ein wachsendes gegenseitiges Verständnis und Gemeinschaftsgefühl.
Liane von Billerbeck: Einer der Vermittler zwischen den Literaturen, vor allem der deutschen und ukrainischen, der diese Region bestens kennt, das ist der literarische Übersetzer Jurko Prochasko. Geboren 1970, hat der in Lemberg Lebende Joseph Roth, Sigmund Freud, Martin Heidegger, Robert Musil, Gottfried Benn, Günter Eich und Ingo Schulze ins Ukrainische übertragen. 2007 war er Kurator der Lemberg-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin, 2008 bekam er den Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und seit Oktober ist er Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Jurko Prochasko, im Fußball gibt es organisatorische wie politische Gründe, benachbarte Länder mit der Austragung eines Turniers zu beauftragen – gute Gründe auch für die Buchmesse, einen solchen Schwerpunkt zu setzen?
Jurko Prochasko: Durchaus. Allem vorab vielleicht dieses Programm, "tranzyt". Also, wir sprechen es mit e aus im Ukrainischen und im Belarussischen, im Polnischen dasselbe, nur mit einer anderen Betonung, tranzyt. Die sind auf drei Jahre angelegt, sodass uns ein ganz großes dreijähriges Programm, ein langer Schwerpunkt erwartet. Es gibt durchaus sehr, sehr gute vor allem historische Gründe, denn unsere Geschichte war einmal eine Geschichte, eine gemeinsame Kulturregion, wo das Polnische eine führende Rolle einer Hochsprache, einer Hochkultur spielte. Das ist nun seit längerer Zeit vorbei, aber weg nicht ist das kulturelle Gedächtnis. Und Polen spielt bis heute die Rolle eines verbindenden Elements und eines Ideals, einer Orientierung sowohl für die Ukraine als auch für Weißrussland. Außerdem sind es drei Länder, die Transitländer füreinander und zwischen einander sind. Also, dieser Transit, der geht sowohl über diese drei Länder, als auch für jedes dieser Länder untereinander.
von Billerbeck: Was eint denn nun diese Region? Also, ganz alltäglich in der Literatur, welche Tendenzen, welche Themen sind vergleichbar oder ähnlich?
Prochasko: Es ist zum einen diese Fragen nach Identität, die Identitäten in unserem Teil Europas. Und da ist auch Polen wohl sehr unterschiedlich, aber auch noch keine Ausnahme, eine sehr heikle, eine sehr fragile Sache, eine Sache, die man ständig hinterfragt und derer man sich fast nie sicher ist. Das wäre die eine Dimension dieser Gemeinsamkeiten. Dann natürlich diese historischen Erfahrungen im 20. Jahrhundert, Teile der heutigen Ukraine und Teile vom heutigen Belarus waren auch mal Teile der zweiten polnischen Zwischenkriegsrepublik und daher sehr stark kulturell geprägt. Da gab es sowohl in der Ukraine als auch in Weißrussland auch starke antipolnische Ressentiments. Dann gab es diese gemeinsame große, bis heute sehr prägende Erfahrung von doppelten Totalitarismen sowohl vom Nationalsozialistischen als auch vom Kommunistischen in allen drei Ländern, daher auch noch eine weitere Erinnerungs- und Referenzschicht. Und dann kam die Zeit der allmählichen Befreiung oder der Emanzipation von der Totalität der kommunistischen Ideologie und Praxis und dabei spielte Polen, die polnischen Intellektuellen, die polnischen Dissidenten für unsere Länder wirklich eine nicht zu unterschätzende, eine führende, eine gestaltende Rolle. Und dann gibt es noch eine andere, diese neuere Schicht von Bedeutung, nämlich dass Polen als einziges unserer drei Länder es geschafft hatte, zum "richtigen" – in Anführungszeichen – Europa, das heißt, zu der EU Europa zu gehören. Daher bewundert, beneidet von den beiden übrig Gebliebenen, die im Sinne der politischen Kultur, der gesellschaftlichen Kultur ganz woanders stehen und daher auch Polen als ein wichtiges Licht sehen.
von Billerbeck: Juri Andruchowytsch, Andrej Kurkow, Oksana Sabuschko, das sind auch hierzulande bekannte ukrainische Autoren. Welche Öffentlichkeit haben denn die in der Ukraine selbst?
Prochasko: Eine enorme. Auf sie wird gehört, man achtet, was sie auch öffentlich sagen, es ist auch sehr typisch für unsere Länder, für diese drei, dass die meisten Schriftsteller, die meisten Autoren auch engagierte Literaten sind. Nicht in dem Sinne, in dem früheren, im klassischen Sinne von Sartre oder Camus, dass sie sich stark für eine politische Tendenz oder für eine klare Linie aussprechen, sondern ich würde das als neues Arrangement bezeichnen, dass sie öffentlich engagiert sind, ohne in den Texten engagiert zu werden. Und das ist auch sehr kennzeichnend für unsere drei Länder.
von Billerbeck: Sie übersetzen ja nun Bücher vor allem vom Deutschen ins Ukrainische. Ich habe die Namen genannt, sind ja viele Berühmtheiten darunter. Welche Rolle spielt denn die deutsche Literatur in Ihrem Heimatland, in der Ukraine?
Prochasko: Man muss vielleicht damit anfangen, dass die Ukraine das weltgrößte Land ist, wo Deutsch gelernt wird. Also, wir haben derzeit eine halbe Million Menschen in der Ukraine, die Deutsch lernen, das ist wirklich weltführend. Und traditionell hat das für uns diese mitteleuropäische, im besten Sinne des Wortes, Rolle, die deutsche Kultur als Orientierung, aber auch als eine Chance über das Deutsche zur Weltliteratur zu gelangen. Und die ganze Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert bestätigt diese Tendenz, dass wichtige Werke der deutschen, der polnischen, weißrussischen und ukrainischen Literaten über die deutschen Verlage an die Weltöffentlichkeit gelangen.
von Billerbeck: Nun haben Sie schon erwähnt, dass es viele Verbindungen, historische und auch in der Gegenwart, gibt zwischen den drei Ländern, zwischen Polen, der Ukraine und Belarus. Der ungarische Historiker und Buchautor György Dalos hat aber mal im Gespräch beklagt, dass es ein schwindendes Interesse zwischen den osteuropäischen Staaten gibt, weil der Blick eben immer nach Westen geht. Stimmt dieser Eindruck?
Prochasko: Ja, ja, das stimmt auch durchaus. Dennoch meine ich auch, in den allerletzten Jahren, vielleicht seit Anfang der 2000er, auch eine umgekehrte Tendenz zu sehen, die immer stärker wird. Erstens ist zum Beispiel die Zahl von Übersetzungen aus dem Polnischen ins Ukrainische und auch ins Weißrussische seit einigen Jahren knapp höher als die aus dem Deutschen. Das bedeutet für mich die wachsende Bedeutung und auch die Einsicht in die Bedeutung dieser Kultur. Aber es passiert noch etwas, was nicht zu unterschätzen wäre und was ich sehr, sehr hoch schätze, das ist die Entdeckung von der Ukraine und Weißrussland voneinander als ein wichtiger Raum von gemeinsamen Erfahrungen, aber auch von gemeinsamen Zielen, von gemeinsamen Wünschen, Sehnsüchten, Begehrlichkeiten. Und die Solidarität zwischen ukrainischen und weißrussischen Autoren ist enorm ist wachsend. Und es gibt so etwas wie eine kulturelle und auch immer mehr historische Empathie zwischen unseren Kulturen.
von Billerbeck: Spielt bei dieser Empathie auch der historische Kontext eine Rolle, also die Erinnerung an die Region wie Galizien, die Bukowina oder auch die deutsch-jiddische Kultur?
Prochasko: Ganz entscheidend. Aber es spielt auch eine sehr, sehr wichtige Rolle, das Bewusstsein, dass so, wie wir heute leben, dass es auf die Dauer nicht möglich ist. Und das ist auch ein sehr großer Wunsch, einander beizustehen, einander zu helfen, und wenn auch mit beschränkten Möglichkeiten. Aber das Verstehen ist alleine schon etwas, was sehr hilft und enorm gut tut. Und von diesem Verstehen glaube ich immer mehr zu vernehmen.
von Billerbeck: Deutschlandradio Kultur, der literarische Übersetzer Jurko Prochasko ist mein Gast, der übersetzt aus dem Deutschen und aus dem Polnischen und aus dem Jiddischen ins Ukrainische. Herr Prochasko, wie steht denn die Literaturszene dem Fußball und der bevorstehenden Europameisterschaft gegenüber?
Prochasko: Ja, anscheinend sehr elaniert! Ich muss immer wieder sehr erstaunt zuschauen, wie viele sehr bedeutende Autorinnen und Autoren vom Fußball begeistert sind …
von Billerbeck: … also nicht bloß Männer, auch Frauen …
Prochasko: … ja, auch Frauen, auf jeden Fall! Und selbst wenn sie selber nicht spielen, dann sind sie begeisterte Fans und treue Beobachterinnen von Fußball-Entwicklungen. Ich kann’s nur, wie gesagt, bewundern, beobachten, denn ich selber bin da ziemlich unmusikalisch, mir fehlt irgendein Fußball-Element. Aber ich schaue mit Anerkennung und Bewunderung, wie so wunderbare Autoren wie Serhij Zhadan zum Beispiel oder Juri Andruchowytsch nicht nur sehr gute Texte darüber schreiben können, sondern, wenn sie sich zusammentun, wenn sie sich treffen, dann können sie sich wirklich ganze Fußball-Schachpartien sozusagen, das so zu nennen, aus den 70er- und 80er-Jahren rekonstruieren. Und die wissen noch ganz genau, wer wem dann den Ball geschickt hat. Und das ist für mich erstaunlich!
von Billerbeck: Das sagt der literarische Übersetzer Jurko Prochasko. Die Leipziger Buchmesse, die bis Sonntag stattfindet, stellt die Literaturen der Ukraine, Polens und Weißrusslands in den Mittelpunkt, schon im Nachmittags-"Radiofeuilleton" können Sie die ersten Gespräche vom dortigen Blauen Sofa hören und natürlich auch heute Abend in der Sendung "Fazit".
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Jurko Prochasko: Durchaus. Allem vorab vielleicht dieses Programm, "tranzyt". Also, wir sprechen es mit e aus im Ukrainischen und im Belarussischen, im Polnischen dasselbe, nur mit einer anderen Betonung, tranzyt. Die sind auf drei Jahre angelegt, sodass uns ein ganz großes dreijähriges Programm, ein langer Schwerpunkt erwartet. Es gibt durchaus sehr, sehr gute vor allem historische Gründe, denn unsere Geschichte war einmal eine Geschichte, eine gemeinsame Kulturregion, wo das Polnische eine führende Rolle einer Hochsprache, einer Hochkultur spielte. Das ist nun seit längerer Zeit vorbei, aber weg nicht ist das kulturelle Gedächtnis. Und Polen spielt bis heute die Rolle eines verbindenden Elements und eines Ideals, einer Orientierung sowohl für die Ukraine als auch für Weißrussland. Außerdem sind es drei Länder, die Transitländer füreinander und zwischen einander sind. Also, dieser Transit, der geht sowohl über diese drei Länder, als auch für jedes dieser Länder untereinander.
von Billerbeck: Was eint denn nun diese Region? Also, ganz alltäglich in der Literatur, welche Tendenzen, welche Themen sind vergleichbar oder ähnlich?
Prochasko: Es ist zum einen diese Fragen nach Identität, die Identitäten in unserem Teil Europas. Und da ist auch Polen wohl sehr unterschiedlich, aber auch noch keine Ausnahme, eine sehr heikle, eine sehr fragile Sache, eine Sache, die man ständig hinterfragt und derer man sich fast nie sicher ist. Das wäre die eine Dimension dieser Gemeinsamkeiten. Dann natürlich diese historischen Erfahrungen im 20. Jahrhundert, Teile der heutigen Ukraine und Teile vom heutigen Belarus waren auch mal Teile der zweiten polnischen Zwischenkriegsrepublik und daher sehr stark kulturell geprägt. Da gab es sowohl in der Ukraine als auch in Weißrussland auch starke antipolnische Ressentiments. Dann gab es diese gemeinsame große, bis heute sehr prägende Erfahrung von doppelten Totalitarismen sowohl vom Nationalsozialistischen als auch vom Kommunistischen in allen drei Ländern, daher auch noch eine weitere Erinnerungs- und Referenzschicht. Und dann kam die Zeit der allmählichen Befreiung oder der Emanzipation von der Totalität der kommunistischen Ideologie und Praxis und dabei spielte Polen, die polnischen Intellektuellen, die polnischen Dissidenten für unsere Länder wirklich eine nicht zu unterschätzende, eine führende, eine gestaltende Rolle. Und dann gibt es noch eine andere, diese neuere Schicht von Bedeutung, nämlich dass Polen als einziges unserer drei Länder es geschafft hatte, zum "richtigen" – in Anführungszeichen – Europa, das heißt, zu der EU Europa zu gehören. Daher bewundert, beneidet von den beiden übrig Gebliebenen, die im Sinne der politischen Kultur, der gesellschaftlichen Kultur ganz woanders stehen und daher auch Polen als ein wichtiges Licht sehen.
von Billerbeck: Juri Andruchowytsch, Andrej Kurkow, Oksana Sabuschko, das sind auch hierzulande bekannte ukrainische Autoren. Welche Öffentlichkeit haben denn die in der Ukraine selbst?
Prochasko: Eine enorme. Auf sie wird gehört, man achtet, was sie auch öffentlich sagen, es ist auch sehr typisch für unsere Länder, für diese drei, dass die meisten Schriftsteller, die meisten Autoren auch engagierte Literaten sind. Nicht in dem Sinne, in dem früheren, im klassischen Sinne von Sartre oder Camus, dass sie sich stark für eine politische Tendenz oder für eine klare Linie aussprechen, sondern ich würde das als neues Arrangement bezeichnen, dass sie öffentlich engagiert sind, ohne in den Texten engagiert zu werden. Und das ist auch sehr kennzeichnend für unsere drei Länder.
von Billerbeck: Sie übersetzen ja nun Bücher vor allem vom Deutschen ins Ukrainische. Ich habe die Namen genannt, sind ja viele Berühmtheiten darunter. Welche Rolle spielt denn die deutsche Literatur in Ihrem Heimatland, in der Ukraine?
Prochasko: Man muss vielleicht damit anfangen, dass die Ukraine das weltgrößte Land ist, wo Deutsch gelernt wird. Also, wir haben derzeit eine halbe Million Menschen in der Ukraine, die Deutsch lernen, das ist wirklich weltführend. Und traditionell hat das für uns diese mitteleuropäische, im besten Sinne des Wortes, Rolle, die deutsche Kultur als Orientierung, aber auch als eine Chance über das Deutsche zur Weltliteratur zu gelangen. Und die ganze Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert bestätigt diese Tendenz, dass wichtige Werke der deutschen, der polnischen, weißrussischen und ukrainischen Literaten über die deutschen Verlage an die Weltöffentlichkeit gelangen.
von Billerbeck: Nun haben Sie schon erwähnt, dass es viele Verbindungen, historische und auch in der Gegenwart, gibt zwischen den drei Ländern, zwischen Polen, der Ukraine und Belarus. Der ungarische Historiker und Buchautor György Dalos hat aber mal im Gespräch beklagt, dass es ein schwindendes Interesse zwischen den osteuropäischen Staaten gibt, weil der Blick eben immer nach Westen geht. Stimmt dieser Eindruck?
Prochasko: Ja, ja, das stimmt auch durchaus. Dennoch meine ich auch, in den allerletzten Jahren, vielleicht seit Anfang der 2000er, auch eine umgekehrte Tendenz zu sehen, die immer stärker wird. Erstens ist zum Beispiel die Zahl von Übersetzungen aus dem Polnischen ins Ukrainische und auch ins Weißrussische seit einigen Jahren knapp höher als die aus dem Deutschen. Das bedeutet für mich die wachsende Bedeutung und auch die Einsicht in die Bedeutung dieser Kultur. Aber es passiert noch etwas, was nicht zu unterschätzen wäre und was ich sehr, sehr hoch schätze, das ist die Entdeckung von der Ukraine und Weißrussland voneinander als ein wichtiger Raum von gemeinsamen Erfahrungen, aber auch von gemeinsamen Zielen, von gemeinsamen Wünschen, Sehnsüchten, Begehrlichkeiten. Und die Solidarität zwischen ukrainischen und weißrussischen Autoren ist enorm ist wachsend. Und es gibt so etwas wie eine kulturelle und auch immer mehr historische Empathie zwischen unseren Kulturen.
von Billerbeck: Spielt bei dieser Empathie auch der historische Kontext eine Rolle, also die Erinnerung an die Region wie Galizien, die Bukowina oder auch die deutsch-jiddische Kultur?
Prochasko: Ganz entscheidend. Aber es spielt auch eine sehr, sehr wichtige Rolle, das Bewusstsein, dass so, wie wir heute leben, dass es auf die Dauer nicht möglich ist. Und das ist auch ein sehr großer Wunsch, einander beizustehen, einander zu helfen, und wenn auch mit beschränkten Möglichkeiten. Aber das Verstehen ist alleine schon etwas, was sehr hilft und enorm gut tut. Und von diesem Verstehen glaube ich immer mehr zu vernehmen.
von Billerbeck: Deutschlandradio Kultur, der literarische Übersetzer Jurko Prochasko ist mein Gast, der übersetzt aus dem Deutschen und aus dem Polnischen und aus dem Jiddischen ins Ukrainische. Herr Prochasko, wie steht denn die Literaturszene dem Fußball und der bevorstehenden Europameisterschaft gegenüber?
Prochasko: Ja, anscheinend sehr elaniert! Ich muss immer wieder sehr erstaunt zuschauen, wie viele sehr bedeutende Autorinnen und Autoren vom Fußball begeistert sind …
von Billerbeck: … also nicht bloß Männer, auch Frauen …
Prochasko: … ja, auch Frauen, auf jeden Fall! Und selbst wenn sie selber nicht spielen, dann sind sie begeisterte Fans und treue Beobachterinnen von Fußball-Entwicklungen. Ich kann’s nur, wie gesagt, bewundern, beobachten, denn ich selber bin da ziemlich unmusikalisch, mir fehlt irgendein Fußball-Element. Aber ich schaue mit Anerkennung und Bewunderung, wie so wunderbare Autoren wie Serhij Zhadan zum Beispiel oder Juri Andruchowytsch nicht nur sehr gute Texte darüber schreiben können, sondern, wenn sie sich zusammentun, wenn sie sich treffen, dann können sie sich wirklich ganze Fußball-Schachpartien sozusagen, das so zu nennen, aus den 70er- und 80er-Jahren rekonstruieren. Und die wissen noch ganz genau, wer wem dann den Ball geschickt hat. Und das ist für mich erstaunlich!
von Billerbeck: Das sagt der literarische Übersetzer Jurko Prochasko. Die Leipziger Buchmesse, die bis Sonntag stattfindet, stellt die Literaturen der Ukraine, Polens und Weißrusslands in den Mittelpunkt, schon im Nachmittags-"Radiofeuilleton" können Sie die ersten Gespräche vom dortigen Blauen Sofa hören und natürlich auch heute Abend in der Sendung "Fazit".
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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