Rassismus-Kritik: Museum sagt Veranstaltung ab

    Das Museum der bildenden Künste (MdbK) ragt hinter anderen Gebäuden empor.
    Die Aufführung einzelner Szenen der Performance bei der Ausstellungseröffnung im Museum der bildenden Künste hätten Anwesende verletzt, hieß es. © picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Jan Woitas
    Das Museum der bildenden Künste in Leipzig hat eine für Mittwoch geplante Veranstaltung von zwei Künstlerinnen abgesagt, weil sie in einer Performance unter anderem das als rassistische Beleidigung verwendete N-Wort zitieren. Das bestätigte das Museum gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. In dem Programm „Dark Side of the GDR“ - auf deutsch „Dunkle Seite der DDR“ - schildern die beiden Künstlerinnen Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce, die beide afrikanische Väter haben, ihr Aufwachsen mit Rassismus in der DDR. Sie zitieren unter anderem Reime aus einem DDR-Kinderbuch und sprechen dabei das N-Wort aus. Die Performance war Teil des Rahmenprogramms der Mitte Mai in dem Museum eröffneten Ausstellung „Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland“, worin es um die Einwanderungsgeschichte der DDR geht. Die Veranstaltung soll nun verschoben werden, da die Aufführung einzelner Szenen daraus bei der Ausstellungseröffnung Anwesende und Mitwirkende offenbar verletzt habe. Malay erklärte wiederum, das zweistündige Programm sei ihre Art, die vielen rassistischen Verletzungen aus der Kindheit aufzuarbeiten.