Rasendes Rasenkompetenzteam
Der Ball rollt seit letzter Woche – der Confederations Cup ist im vollen Gange und alle freuen sich, wenn es auf dem Spielfeld heiß her geht. Und der Rasen muss natürlich bei jedem Spiel tipptopp sein. Darum kümmert sich ein Rasenkompetenzteam – als Teil des Organisationskomitees zur Fußball-WM 2006.
Rainer Ernst ist bei jedem Spiel des Confederation Cups mit dabei. Und das immer zentimeternah am Spielfeldrand. Es ist wohl der Traum eines jeden Fußballfans. Doch für Rainer Ernst ist das alles andere als eine spaßige Sache – denn Rainer Ernst wacht über die Grünflächen der Republik als Mitglied des Rasenkompetenzteams – und wenn dieser Tage Griechenland gegen Brasilien, oder Deutschland gegen Tunesien spielt, dann interessieren ihn kein bisschen die Torverhältnisse oder die Form der Spieler. Bei ihm geht es immer um die Form des Rasens:
„Ich glaub‘ jedem Kollegen, der sich mit Rasen beschäftigt, dem geht es so, dass er erst mal die ersten fünf Minuten, nur auf die Füße der Spieler guckt. Wie hält das der Rasen aus, die Drehbewegung, die Scheerkräfte, wenn der Torwart abschlägt, wie sicher kann der Torwart springen. Rutscht er weg beim Abspringen oder ist er standfest. In den Stadien, die wir hier für den Confed Cup mit vorbereiten konnten, ist das alles sehr gut, perfekt ist zu hoch gegriffen, da müssen wir noch ein bisschen dran arbeiten. Aber zur WM haben wir schon den Anspruch das in einer hervorragenden Qualität hinzulegen.“
Prüfend hat er die grünen Flächen in allen sechs WM-Stadien unter die Lupe genommen. Und zum Confederations Cup hat Ernst viel zu tun. Mit kritischem Blick läuft er den ganzen Platz ab. Kein falsches Gras darf stehen bleiben, Luftlöcher werden gebohrt und es wird nachgesandet. Jeder Hobbygärtner wäre vor Neid wohl erblasst. TipTop müssen die Spielfelder aussehen, denn Rasenkompetenzmann Rainer Ernst hat hohe Ansprüche.
„Einen guten Rasen machen im Prinzip zwei Faktoren aus. Das ist zum einen die Scherfestigkeit, also wir sagen so salopp, da dürfen halt nicht die Fetzen fliegen, und dann natürlich der Farbaspekt. Das Dritte ist, dass ‚ne sehr gute Wasserdurchlässigkeit da sein muss, damit also bei Niederschlägen das Wasser nicht stehen bleibt.“
Davor graut es Rainer Ernst am meisten – eine geflutete Spielstätte – Fußballstollen im Wasser – und vor allem: sein feinster Rasen nur noch Grashalme im Modder. Ein Rasentrauma, dass alles andere als aus der Luft gegriffen ist.
„Wir alle, glaube ich, haben noch 1974 in Erinnerung, in Frankfurt das Polen-Spiel, da hat richtig das Wasser drauf gestanden, so was darf nicht mehr passieren, das passiert auch seit vielen Jahren in der Bundesliga nicht mehr, weil doch da zunehmend ‚ne sehr hohe Qualität auch im Pflegemanagement ist.“
Und dazu gehört es eben auch, dass die Platzwarte, neudeutsch Greenkeeper, der Republik eng mit dem Rasenkompetenzteam zusammenarbeiten. Denn Deutschland will nicht nur wieder Fußball-Weltmeister werden, sondern auch seinen guten Ruf in Sachen Rasenkenntnisse wieder erlangen.
„Wir sind wieder auf einem guten Weg dahin. In Stuttgart-Hohenheim an der Universität gibt es eine Rasenfachstelle. Wir haben zwei Gremien, die deutsche Rasengesellschaft und der Fördererkreis in Gießen, das ist ein kleiner Kreis von Fachleuten, die sich mit dem Thema Rasen beschäftigt. Also wir könnten vielleicht etwas mehr darum tun, nur fehlt uns da die Lobby, die uns da unterstützt.“
Aber an der Lobby arbeitet Rainer Ernst höchstpersönlich sehr hart. Beim Vorrundenspiel Griechenland gegen Brasilien im Leipziger Zentralstadion sitzt er gleich neben Rainer Calmund. Ernst ist ein wichtiger Mann für den deutschen Fußball. Überhaupt hat der Rasenfreund Ernst dieses Spiel besonders genossen – denn schließlich spielte die wohl Rasenfreundlichste aller Nationen: Brasilien.
„Die Brasilianer durch ihren filigranen Spielstil, lieben wir natürlich schon, sie müssen da mal auf das Schuhwerk anhaben. Es gibt ja den Unterschied zwischen den Stollen und den Noppen. Und wir sehen das ja in der Bundesliga, Stürmer, die aus Brasilien kommen, haben oft nur Noppenschuhe an. Aber auch da ist ‚ne irrsinnige Entwicklung los gestoßen worden. Die Entwicklung der Schuhe. Da wollen wir auch mehr mit den großen Schuhherstellern zusammenarbeiten, um herauszufinden, welchen Einfluss hat das Schuhwerk auf den Rasen und umgekehrt.“
Wenn es also in Zukunft Fußballstollen mit dem Prädikat „Rasenfreundlich“ gibt, dann hatte bestimmt Rainer Ernst vom Rasenkompetenzteam seine Finger im Spiel.
„Ich glaub‘ jedem Kollegen, der sich mit Rasen beschäftigt, dem geht es so, dass er erst mal die ersten fünf Minuten, nur auf die Füße der Spieler guckt. Wie hält das der Rasen aus, die Drehbewegung, die Scheerkräfte, wenn der Torwart abschlägt, wie sicher kann der Torwart springen. Rutscht er weg beim Abspringen oder ist er standfest. In den Stadien, die wir hier für den Confed Cup mit vorbereiten konnten, ist das alles sehr gut, perfekt ist zu hoch gegriffen, da müssen wir noch ein bisschen dran arbeiten. Aber zur WM haben wir schon den Anspruch das in einer hervorragenden Qualität hinzulegen.“
Prüfend hat er die grünen Flächen in allen sechs WM-Stadien unter die Lupe genommen. Und zum Confederations Cup hat Ernst viel zu tun. Mit kritischem Blick läuft er den ganzen Platz ab. Kein falsches Gras darf stehen bleiben, Luftlöcher werden gebohrt und es wird nachgesandet. Jeder Hobbygärtner wäre vor Neid wohl erblasst. TipTop müssen die Spielfelder aussehen, denn Rasenkompetenzmann Rainer Ernst hat hohe Ansprüche.
„Einen guten Rasen machen im Prinzip zwei Faktoren aus. Das ist zum einen die Scherfestigkeit, also wir sagen so salopp, da dürfen halt nicht die Fetzen fliegen, und dann natürlich der Farbaspekt. Das Dritte ist, dass ‚ne sehr gute Wasserdurchlässigkeit da sein muss, damit also bei Niederschlägen das Wasser nicht stehen bleibt.“
Davor graut es Rainer Ernst am meisten – eine geflutete Spielstätte – Fußballstollen im Wasser – und vor allem: sein feinster Rasen nur noch Grashalme im Modder. Ein Rasentrauma, dass alles andere als aus der Luft gegriffen ist.
„Wir alle, glaube ich, haben noch 1974 in Erinnerung, in Frankfurt das Polen-Spiel, da hat richtig das Wasser drauf gestanden, so was darf nicht mehr passieren, das passiert auch seit vielen Jahren in der Bundesliga nicht mehr, weil doch da zunehmend ‚ne sehr hohe Qualität auch im Pflegemanagement ist.“
Und dazu gehört es eben auch, dass die Platzwarte, neudeutsch Greenkeeper, der Republik eng mit dem Rasenkompetenzteam zusammenarbeiten. Denn Deutschland will nicht nur wieder Fußball-Weltmeister werden, sondern auch seinen guten Ruf in Sachen Rasenkenntnisse wieder erlangen.
„Wir sind wieder auf einem guten Weg dahin. In Stuttgart-Hohenheim an der Universität gibt es eine Rasenfachstelle. Wir haben zwei Gremien, die deutsche Rasengesellschaft und der Fördererkreis in Gießen, das ist ein kleiner Kreis von Fachleuten, die sich mit dem Thema Rasen beschäftigt. Also wir könnten vielleicht etwas mehr darum tun, nur fehlt uns da die Lobby, die uns da unterstützt.“
Aber an der Lobby arbeitet Rainer Ernst höchstpersönlich sehr hart. Beim Vorrundenspiel Griechenland gegen Brasilien im Leipziger Zentralstadion sitzt er gleich neben Rainer Calmund. Ernst ist ein wichtiger Mann für den deutschen Fußball. Überhaupt hat der Rasenfreund Ernst dieses Spiel besonders genossen – denn schließlich spielte die wohl Rasenfreundlichste aller Nationen: Brasilien.
„Die Brasilianer durch ihren filigranen Spielstil, lieben wir natürlich schon, sie müssen da mal auf das Schuhwerk anhaben. Es gibt ja den Unterschied zwischen den Stollen und den Noppen. Und wir sehen das ja in der Bundesliga, Stürmer, die aus Brasilien kommen, haben oft nur Noppenschuhe an. Aber auch da ist ‚ne irrsinnige Entwicklung los gestoßen worden. Die Entwicklung der Schuhe. Da wollen wir auch mehr mit den großen Schuhherstellern zusammenarbeiten, um herauszufinden, welchen Einfluss hat das Schuhwerk auf den Rasen und umgekehrt.“
Wenn es also in Zukunft Fußballstollen mit dem Prädikat „Rasenfreundlich“ gibt, dann hatte bestimmt Rainer Ernst vom Rasenkompetenzteam seine Finger im Spiel.