Raritäten der Klaviermusik

In die Schubladen geleuchtet

Blick auf das Schloss von Husum
Veranstaltungsort: das Schloss von Husum © picture alliance / dpa / Klaus Nowottnick
24.08.2017
Jedes Jahr kommen Tastenliebhaber aus aller Welt nach Husum – verlockt vom Festival "Raritäten der Klaviermusik", das in diesem Sommer bereits seinen 31. Jahrgang durchläuft.
Hauptschauplatz dafür ist der Rittersaal des Schlosses "vor" Husum – bis heute so genannt, weil es bei seiner Erbauung noch außerhalb der Stadtmauern stand. Die Besucher wollen dort Werke hören, die sie noch nie im Konzert erlebt haben, vielleicht nicht einmal kennen – und die oft auch noch nie eingespielt wurden. Viele von ihnen sind Abonnenten, die jedes Jahr auf demselben Platz sitzen und auch schon mal mit Applaus geizen, wenn ein Werk oder ein Pianist ihren Ansprüchen nicht genügt.
Bei dem Kanadier Marc-André Hamelin, einem regelmäßigen Gast an der nordfriesischen Küste, dürfte das eher selten vorkommen. Einesteils, weil er ohnehin einer der weltbesten seines Fachs ist, und zum anderen, weil er hier besonders gut hinpasst, denn sein Repertoire speist sich auch sonst zu einem großen Teil aus Raritäten, die oft jahrzehntelang in den Schubladen ihrer Wiederentdeckung harrten. Der Künstler gibt die Neigung, die ihm hier entgegenkommt, gern zurück: bei seinem letzten Besuch sprach er von Husum als einem "wundervollen Ort" und dem "wohl perfektesten Festival der Welt". In diesem Jahr bringt er als zusätzliches Extra noch eine Eigenkomposition mit.


Raritäten der Klaviermusik
Schloss vor Husum, Rittersaal
Aufzeichnung vom 21.08.2017


George Enescu
Choral et Carillon nocturne aus Suite Nr. 3, op. 18
Marc-André Hamelin
Pavane variée
Alistair Hinton
Vocalise-Reminiscenza op. 29
Samuel Feinberg
Sonate Nr.2 a-Moll, op. 2
Sonate Nr.1 A-Dur, op. 1
Sonate Nr.4 es-Moll, op. 6
Léon Jongen
Campeador
Moritz Moszkowski
Valse op. 34 Nr. 1
Caprice espagnol op. 37


Marc-André Hamelin, Klavier