Raritäten der Klaviermusik Husum

Paris - Paradies für Pianisten

Porträt des Pianisten vor dunklem Hintergrund
Ist auch Ehrenmitglied der "Alkan Society" und veröffentlicht gerade dessen Gesamtwerk für Klavier. © Mark Viner / privat
Moderation: Ruth Jarre · 12.09.2019
Unbekannte Werke der Klavierliteratur sind beim Festival "Raritäten der Klaviermusik" zu erleben, seit nunmehr 33 Jahren. Und das Repertoire geht den Pianisten nicht aus. Mark Viner fokussiert in seinem Programm das Pariser Musikleben in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Zwischen 1820 und 1850 boomte die Musikstadt Paris in allen Bereichen. Oper und Konzerte prägten die Atmosphäre, mit der Gründung der Opéra comique und der "Société des concerts du Conservatoire" erlebte Paris einen wahren Aufschwung, der nach ganz Europa ausstrahlte. Namhafte Klaviervirtuosen kamen in die französische Hauptstadt und legten den Grundstein für das moderne Klavierspiel.

Virtuosen und ihre Eigenkompositionen

Der britische Pianist Mark Viner, zum zweiten Mal Gast bei den Raritäten der Klaviermusik, präsentiert in seinem Programm einige der für das 19. Jahrhundert so typischen Doppelbegabungen: Pianist-Composers, Klaviervirtuosen, die zugleich ganz selbstverständlich für ihr Instrument komponierten und dabei auch aktuelle Operntitel aufgriffen.
Franz Liszt und Sigismund Thalberg waren solche Pianist-Composers. Und durch sie entstand eine neue musikalische Supergattung: die Bearbeitung von Instrumentalmusik und Opern für Klavier in Form einer getreuen Transkription oder freien Paraphrase. Konzertsaal und Opernbühne wurden gewissermaßen in den Salon verlagert. Mit Mark Viner, der auch führendes Mitglied der "Alkan Society" ist, kommen die Pariser Opernbühnen und Konzertsäle nun auch in den Rittersaal des Husumer Schlosses.

Konzertaufzeichnung aus dem Schloss vor Husum vom 28. August 2019
Das Schloss vor Husum eingerahmt von Bäumen und Wiesen.
Schloss vor Husum in idyllischer Lage© Stiftung Nordfriesland
Franz Liszt / Gaetano Donizetti
Marche funèbre de "Dom Sébastien"
Charles-Valentin Alkan
"Chant d’amour -chant de mort" aus "Douze Études dans tous les tons majeurs" op. 35
Sigmund Thalberg / Gaetano Donizetti
Fantaisie sur "Lucrezia Borgia" op. 50
Charles-Valentin Alkan
Marche funèbre op. 26
Marche triomphale op. 27
Cécile Chaminade
"Automne" aus: Six Études de concert op. 35
Charles-Valentin Alkan
Symphonie pour piano seul op. 39 Nr. 4-7

Mark Viner, Klavier

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