Rap trifft Comedian Harmonists

Von Tarik Ahmia · 05.08.2013
Als „A-capella-Gruppe“ lassen sich die fünf Sänger der deutschen Band „Maybebop“ nur ungern bezeichnen. Zu sehr wecke der Begriff Assoziationen an Herren im Frack wie die Comedian Harmonists. „Wir machen Popmusik,“ lautet ihre Devise.
Singen kann das Quartett in bester A Capella Tradition mit abwechslungsreichen Arrangements, perfektem Timing und witzigen Geschichten zweifellos. Doch damit gibt sich das Quartett, das seit über zehn Jahren exisitert, nicht zufrieden. Denn "Maybebop" sehen sich trotz ihrer reinen Vokalbesetzung weniger in der Tradition klassischer A Capella Formationen, sondern sie verstehen sich als ganz normale Pop-Gruppe.

Überraschungen im Repertoire und der Darbietung gehören zum Konzept der Band.
Der Band-Name ist ein Wortspiel aus "Maybe Bebop". Was das Publikum erwartet, könnte also dem Jazzstil Bebop entsprechen. Es könnte aber auch etwas ganz anderes sein. Die Songauswahl reicht von klassischen Stücken und Volksliedern über Schlager bis zu Heavy Metal und Rap. Klanglich markant ist, dass "Beat Boxing", also mit dem Mund nachgeahmte Schlagzeugbeats, oft bei Maybebop zu hören ist, was den Liedern eine angenehme Energie verleiht.

Mit kontinuierlichen Tourneen, neun Studioalben und viel Mundpropaganda haben sich Maybebop ihr Publikum ersungen. "Weniger sind mehr" ist nun ihr erstes Album, das bei einem großen, internationalen Musiklabel erscheint (Warner Music).

Klar, dass sich für die Band damit auch kommerziell höheren Erwartungen verbinden. Doch die versuchen sie nicht mit bewährten Coverversionen wie etwa von Nirvana oder Rammstein zu erfüllen. Auch auf "Weniger sind mehr" vertrauen Maybebop ihren Eigenkompositionen, in denen die Band mal alltägliche mal skurrile, aber immer unterhaltsame Geschichten erzählt.