Ramsauer warnt vor Schuldzuweisungen bei Hallen-Einsturz

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Peter Ramsauer, hat vor vorschnellen Schuldzuweisungen im Fall des eingestürzten Daches einer Eissporthalle in Bad Reichenhall gewarnt. Spekulationen, vor dem Halleneinsturz am Montagnachmittag sei nicht rechtzeitig gewarnt worden, seien inzwischen widerlegt.
Ramsauer sagte am Dienstag im Deutschlandradio Kultur, er werde zusammen mit seinen Parteikollegen, dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und dem Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, am Dienstag den Unglücksort in seinem Wahlkreis besuchen. Anschließend werde man die CSU-Winterklausur in Wildbad Kreuth eröffnen. "Es ist ein Gebot der Stunde, jenseits der bundespolitischen Fragen, die uns am Nachmittag beschäftigen werden, sich ein Bild dort zu verschaffen und den Angehörigen unsere Anteilnahme zu übermitteln", sagte Ramsauer.

Bei der Klausurtagung in Wildbad Kreuth werde die CSU nicht auf die Querelen des vergangenen Jahres zurückschauen, sagte Ramsauer. Vielmehr sei der Blick nach vorn gerichtet. Es solle über die Rolle in der vom Wähler "erzwungenen" großen Koalition beraten werden. "Wir haben alle die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, alles, was wir können, positiv beizutragen, um Deutschland wieder zurück an die Spitze Europas zu bringen", sagte er. Die CSU wolle nicht spalten, sondern einen "positiven Beitrag in dieser großen Koalition leisten". "Wenn man nach den Gewichtungen der CSU in dieser großen Koalition fragt, sage ich, dass wir zwei Bundesminister haben und drei Staatssekretäre – wir sind hier in einer prima Formation", unterstrich Ramsauer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei nicht zu der Tagung in Wildbad Kreuth eingeladen worden, da noch nie ein Bundeskanzler dort teilgenommen habe, unterstrich der CSU-Politiker. "Das heißt aber nicht, dass das die nächsten 30 Jahre auch so gilt", betonte er. Bei der Tagung werde der Schwerpunkt auf die "Klausur und auf Reflexion" gelegt. "Wir wollen die eigene Position bestimmen und abstecken, wir haben sehr viel eigenen Gesprächsbedarf", sagte der CSU-Landesgruppenleiter.