Queer-Beauftragter der Bundesregierung kritisiert "Welt"-Gastbeitrag

    Sven Lehmann steht vor einer europäischen und einer deutschen Fahne
    Sven Lehmann (Bündnis 90/Die Grünen) ist neuer Queer-Beauftragter und parlamentarischer Staatssekretär im Familienministerium des Bundes © picture alliance / dpa / Christoph Soeder
    Ein umstrittener Gastbeitrag von Autoren aus dem Wissenschaftsspektrum in der Zeitung "Welt" zu Geschlechtervielfalt hat Kritik aus der Bundespolitik auf sich gezogen. Der Bundesbeauftragte der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Sven Lehmann, schrieb in einem Gastbeitrag ebenfalls bei "Welt", "das Pamphlet trieft vor Homo- und Transfeindlichkeit, ist wissenschaftlich nicht fundiert und arbeitet mit Fake News". Der Grünen-Politiker hielt in seinem Beitrag auch fest: "Ich schreibe diese Entgegnung nicht nur als Regierungsbeauftragter." Er schreibe sie auch als schwuler Mann und als jemand, der solidarisch mit allen Minderheiten sei, die wegen ihres Seins diskriminiert würden. "Wir sind es leid, dass unsere Existenz überhaupt verhandelt wird. Wir sind es leid, dass Feindlichkeit gegenüber LGBTIQ* überhaupt als legitime "Meinung" dargestellt wird und nicht als das, was sie ist: gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit." Die fünf Verfasser schrieben in ihrem umstrittenen "Welt"-Beitrag kritisch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wo in Sendungen ihrer Ansicht nach "geleugnet" worden sei, "dass es nur zwei Geschlechter gibt". In dem Beitrag stand auch, Kinder würden "indoktriniert" und "aufdringlich sexualisiert".