"Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt"

22.04.2009
Der Bankräuber Jacques Mesrine wurde in den Siebzigerjahren in Frankreich fast wie ein Nationalheld verehrt, verkörperte er doch scheinbar die besten Eigenschaften der Franzosen. Der erste Teil dieses Biopics zeigt den Werdegang Mesrines vom Algerienlegionär zum Bankräuber.
Frankreich/Kanada/Italien 2008. Regie: Jean-François Richet. Darsteller: Vincent Cassel, Cécile De France, Gérard Depardieu, Roy Dupuis, Gilles Lellouche, Elena Anaya. Länge: 114 Minuten

Der Gewaltverbrecher Jacques Mesrine hielt die französische Polizei in den Sechziger- und Siebzigerjahren auf Trab. Im Gefängnis schrieb er seine Autobiografie "Der Todestrieb", die als pseudo-anarchistisches Manifest zum Kultbuch der westeuropäischen Linken avancierte.

Nun hat Richet den Stoff in zwei Filmen mit Vincent Cassel zum Erfolg in Frankreich gemacht. Der Ausbrecherkönig, Bankräuber und Auftragsmörder gibt natürlich den perfekten Filmstoff für einen knallharten Gangsterfilm französischer Prägung ab, ist aber im ersten Teil ein reiner Actionfilm.

Im zweiten Teil, der in einem Monat starten soll, wird Mesrine vorübergehend zum Darling der Medien, die in ihm einen modernen Robin Hood sehen. Immer wieder bringt sich Mesrine in Verbindung zu radikal-anarchistischen Kreisen bis er 1979 im Kugelhagel einer Polizeifalle stirbt. Die Wiedergeburt des französischen Gangsterfilms, in dem auch Gerard Depardieu als fetter Gönner und Pate des Verbrechers mitwirkt.

Irgendwie großartig ist dieser Film, als reines Action-Spektakel aber auch unbefriedigend, weil das Drumherum zumindest im ersten Film ausgeblendet wird.

Filmhomepage "Public Enemy No. 1"