Psychologie

Wie man Schicksalsschläge überwindet

Grabplatte auf einem Kindergrab mit marmorner Engelsfigur auf einem Friedhof.
Eine Grabplatte auf einem Kindergrab © imago / blickwinkel
Gast: Bärbel Wardetzki, Psychologin, Coach und Autorin · 07.01.2017
Trennung, Krankheit, Job-Verlust: Schicksalsschläge treffen uns oft unvorbereitet. Manchmal verzagen wir daran, empfinden sie als tiefe Ungerechtigkeit. Wie wir Verbitterung vermeiden und Sinn im Unglück finden, erklärt die Psychologin Bärbel Wardetzki.
Neues Jahr, neues Glück. Viele Menschen haben am Jahresbeginn das Bedürfnis nach Veränderung. Sie fassen gute Vorsätze: mehr Sport treiben, abnehmen, mehr Zeit für sich und die Freunde, endlich mit dem Rauchen aufhören. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, werden die meisten dieser Vorsätze nicht umgesetzt, Zweidrittel scheitern bereits in den ersten Wochen. Es gibt aber auch Veränderungen, die von außen auf uns zukommen, und denen wir nicht so einfach entgehen können: eine Trennung in der Partnerschaft, ein Jobwechsel oder eine Kündigung, man muss die Wohnung oder die Stadt verlassen, eine schwere Krankheit wirft uns aus der Bahn.

"Furcht und Trauer als Lernerfahrung annehmen"

Wie können wir souverän mit solchen Veränderungen umgehen? Warum schaffen es die einen, sie zu meistern, andere drohen, daran zu verzweifeln? Wie wichtig sind solche Umbruchsituationen für unser Leben? Und wie können wir sie positiv nutzen?
"Das Leben konfrontiert uns mit Bedingungen, unabhängig davon, ob wir sie gut finden oder nicht. Und dennoch müssen wir mit ihnen umgehen", sagt die Psychologin und Ratgeber-Autorin Bärbel Wardetzki. "Die Frage ist: Wie schaffen wir es, diese Veränderung nicht als Kränkung zu erleben, nicht an ihr zu verzagen, nicht in der Verbitterung zu enden, sondern wie können wir uns aus dem Schlimmen herausarbeiten, an ihm wachsen und einen Sinn im Ganzen finden? Wie können wir dem Schicksal, dem Leben und uns selbst eine Chance geben, das Positive im Schlimmen zu finden?"

"Wichtig ist, dass wir uns im Blick behalten"

Als Coach unterstützt sie Ratsuchende, die sich in solchen Umbruchsphasen befinden. Und sie ermutigt sie, diese – bei aller Furcht und Trauer – als eine Lernerfahrung anzunehmen.
"Wichtig ist, dass wir uns im Blick behalten und nicht die Schuld auf andere oder den lieben Gott abschieben. Wir müssen es auch nicht toll finden, aber damit umgehen lernen."
Und wie können wir dahin kommen?
"Dazu brauchen wir Wandlungsfähigkeit. Das ist die Fähigkeit des Menschen zur aktiven Anpassung an sich verändernde Bedingungen. Übersetzt heißt das: 'Das Leben gibt dir Zitronen, mach' Limonade draus.'"

Veränderungen: Wie können wir souverän mit ihnen umgehen? Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9:05 Uhr bis 11 Uhr mit Bärbel Wardetzki. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandradiokultur.de – sowie auf Facebook und Twitter.


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