Prozessauftakt in Madrid
Die spanische Gesellschaft steht seit Jahrzehnten unter enormen Belastungstests, wie sie sonst in Europa – mit Abstrichen – nur die Briten kennen. Dabei ist diesem iberischen Land, in dem die Jahrzehnte der Franco-Diktatur gut 30 Jahre zurückliegen hoch anzurechnen, dass bislang keine Radikalisierung der Gesellschaft stattgefunden hat.
Daran änderte der ETA-Terrorismus mit seinen vielen Toten ebenso wenig, wie der Anschlag in der Atocha-Bahnstation in Madrid am 11. März 2004, der fast 200 Menschen in den Tot riss. Es spricht nicht nur vom Datum her einiges dafür, dass er im Zusammenhang mit dem 11. September 2001 in New York gesehen werden muss, sowie mit der später erfolgten schweren Anschlagsserie in London im Sommer 2005.
Das Attentat in Madrid traf Spanien unmittelbar vor einer Wahlentscheidung, und es führte zu einem Regierungswechsel, dessen Folgen das Land bis zum heutigen Tag nicht verdaut hat. Eine Linksregierung unter Zapatero löste die Konservativen unter Aznar ab und sie setzte sehr bald dann das um, was Zapatero in Wahlkampf versprochen hatte, nämlich das Militärkontingent des Landes aus dem Irak abzuziehen. Etwa zur selben Zeit setzte eine liberale Einwanderungspolitik mit der Legalisierung von Hunderttausenden von Arbeitsimmigranten ein, die die Einwohnerzahl von Spanien und speziell von Madrid explosionsartig ansteigen ließ. Darüber hinaus setzte Zapatero auf eine Zähmung der baskischen ETA, ein Konzept, das aufzugehen schien, bis ein Anschlag am Madrider Flughafen an der Jahreswende 2006 die optimistischen Erwartungen der Linken buchstäblich zerriss.
Der Prozessauftakt in Madrid wird mit Sicherheit zu neuen, harten innenpolitischen Auseinandersetzungen in Spanien führen. Denn seit dem 11. März 2004 ist eine heimliche Spaltung der Gesellschaft unverkennbar. Die Konservativen haben bis zum heutigen Tag die Wahlniederlage nicht verdaut, die sie als unberechtigt und quasi von außen fabriziert ansehen. Dabei kann nicht bestritten werden, dass Aznar in den wenigen Stunden zwischen Anschlag und Wahl eine denkbar schlechte Figur abgab, die auch zu seiner Niederlage beitrug. Aber die Frage bleibt über Spanien hinaus bestehen, in welcher Weise gezielte Anschläge politische Großwetterlagen verändern und liberale Demokratien in Gefahr bringen können.
Das Attentat in Madrid traf Spanien unmittelbar vor einer Wahlentscheidung, und es führte zu einem Regierungswechsel, dessen Folgen das Land bis zum heutigen Tag nicht verdaut hat. Eine Linksregierung unter Zapatero löste die Konservativen unter Aznar ab und sie setzte sehr bald dann das um, was Zapatero in Wahlkampf versprochen hatte, nämlich das Militärkontingent des Landes aus dem Irak abzuziehen. Etwa zur selben Zeit setzte eine liberale Einwanderungspolitik mit der Legalisierung von Hunderttausenden von Arbeitsimmigranten ein, die die Einwohnerzahl von Spanien und speziell von Madrid explosionsartig ansteigen ließ. Darüber hinaus setzte Zapatero auf eine Zähmung der baskischen ETA, ein Konzept, das aufzugehen schien, bis ein Anschlag am Madrider Flughafen an der Jahreswende 2006 die optimistischen Erwartungen der Linken buchstäblich zerriss.
Der Prozessauftakt in Madrid wird mit Sicherheit zu neuen, harten innenpolitischen Auseinandersetzungen in Spanien führen. Denn seit dem 11. März 2004 ist eine heimliche Spaltung der Gesellschaft unverkennbar. Die Konservativen haben bis zum heutigen Tag die Wahlniederlage nicht verdaut, die sie als unberechtigt und quasi von außen fabriziert ansehen. Dabei kann nicht bestritten werden, dass Aznar in den wenigen Stunden zwischen Anschlag und Wahl eine denkbar schlechte Figur abgab, die auch zu seiner Niederlage beitrug. Aber die Frage bleibt über Spanien hinaus bestehen, in welcher Weise gezielte Anschläge politische Großwetterlagen verändern und liberale Demokratien in Gefahr bringen können.