Prozess gegen Lutz Bachmann

Pegida-Chef gibt sich erst theatralisch, dann brav

Der Pegida-Gründer Lutz Bachmann vor dem Amtsgericht Dresden.
Der Pegida-Gründer Lutz Bachmann vor dem Amtsgericht Dresden. © dpa-Bildfunk / Pool / Fabrizio Bensch
Bastian Brandau im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting · 19.04.2016
Pegida-Chef Lutz Bachmann muss sich seit heute wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Zur Verhandlung erschien er zunächst mit skurriler Brille, die er aber schnell absetzte. Unser Sachsen-Korrespondent Bastian Brandau war dabei.
Pegida-Chef Lutz Bachmann muss sich seit heute wegen Volksverhetzung vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, Flüchtlinge in Facebook-Kommentaren herabgewürdigt und zum Hass gegen sie angestachelt zu haben. Dabei geht es um Beleidigungen wie "Viehzeug", "Gelumpe" und "Dreckspack".
Unser Sachsen-Korrespondent Bastian Brandau beschreibt für uns die Stimmung zum Prozessauftakt: Mitarbeiter des Gerichts hätten die Zuschauer darauf hinweisen müssen, dass es nicht üblich sei, vor Gericht zu klatschen. "Lutz Bachmann hat sich ein bisschen wie ein Star gegeben", beschreibt Brandau den Auftakt. Er trug zunächst eine schwarze Balkenbrille, die er zum Verhandlungsbeginn absetzte.
Pegida-Chef Lutz Bachmann bei Prozessbeginn.
Pegida-Chef Lutz Bachmann bei Prozessbeginn.© picture alliance / dpa / Fabrizio Bensch
"Das Provokante hat er im Gerichtssaal ganz schnell abgelegt", so Brandau. Dort habe sich Bachmann eher "ganz brav" und wie ein "Musterschüler" gegeben.
Seine Facebook-Posts seien vor Gericht "in epischer Länge vorgelesen" worden, beschreibt unser Korrespondent den Ablauf. Die Verteidigung habe angezweifelt, dass der strittige Facebook-Post überhaupt von Bachmann sei. Der Pegida-Chef selbst äußerte sich nicht vor Gericht.
Im Falle einer Verurteilung drohen dem bereits vorbestraften Bachmann eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.
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