Protestsong "Glory to Hong Kong" gerichtlich verboten

    Demonstranten singen 2019 in einem Einkaufszentrum "Glory To Hongkong" und halten sich an den Händen.
    In Hongkong hat ein Gericht die Hymne der pro-demokratischen Proteste verboten: "Glory to Hongkong". © picture alliance/Yomiuri Shimbun
    08.05.2024
    In Hongkong hat ein Berufungsgericht die Hymne der pro-demokratischen Proteste verboten: "Glory to Hong Kong", also "Ruhm für Hongkong". Das Lied werde als Anstoß für die gewalttätigen Proteste in der Stadt genutzt, heißt es in der Urteilsbegründung. Eine einstweilige Verfügung soll demnach die weitere Verbreitung verhindern. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in der Vorinstanz den Verbotsantrag der Regierung noch zurückgewiesen und auf die Meinungsfreiheit verwiesen. Mit "Glory to Hong Kong" wird in der ehemaligen britischen Kronkolonie zum ersten Mal seit der Rückgabe an China 1997 ein Lied verboten. Der Song wurde 2019 unter einem Pseydonym veröffentlicht und während der pro-demokratischen Massenproteste in dem Jahr viel gesungen. Das Lied zog außerdem den Zorn der Regierung auf sich, weil Suchmaschinen es im Internet mitunter als offizielle Nationalhymne Hongkongs angaben. Auch bei internationalen Sportveranstaltungen wurde es manchmal fälschlicherweise gespielt. Hongkong hat aber keine eigene Hymne und verwendet die der Volksrepublik China.