Proteste bei Feierlichkeiten zum Stiertreiben in Nordspanien

    Menschen rennen bei der Stierhatz von Pamplona vor Stieren weg.
    Menschen rennen bei der Stierhatz von Pamplona vor Stieren weg. © AP / Alvaro Barrientos
    In nordspanischen Pamplona haben am Samstag die Feierlichkeiten zum traditionellen neuntägigen Stiertreiben begonnen. Tausende Menschen in weißer Kleidung mit roten Halstüchern strömten am Mittag auf den Rathausplatz der Stadt und warteten auf den Abschuss des Böllers, des „Chupinazo“, der traditionell als Startschuss des San-Fermín-Festes gilt. Das wilde Spektakel der Stierläufe ist zunehmend umstritten, aber auch so beliebt wie nie zuvor. Schon in den vergangenen Tagen hatte es mehrere Kundgebungen gegeben, bei denen die Teilnehmer Plakate mit Aufschriften wie „Folter ist weder Kunst noch Kultur“ und „Tierquälerei ist eine nationale Schande“ trugen. Jedes Jahr werden rund 20.000 Stiere bei den verschiedenen Veranstaltungen mit jahrhundertelanger Tradition in Spanien getötet. Das Stiertreiben ist sonst bei überzeugten Fans sehr populär. Im vergangenen Jahr wurden nach amtlichen Angaben insgesamt 1,5 Millionen Teilnehmer gezählt – ein Rekord. Das Stiertreiben hat seinen Ursprung im Mittelalter. Weltbekannt wurde die Tradition durch den US-Schriftsteller Ernest Hemingway und sein Buch „Fiesta“ von 1926.