Protest gegen RBB-Rückzug aus Finanzierung von Berlinale-Dokumentarfilmpreis

    Die Regisseure Yuval Abraham (l) und Basel Adra stehen während der Preisverleihung bei der Abschlussgala im Berlinale Palast auf der Bühne.
    Die Macher des letzten Preisträgers „No Other Land“ nutzten ihre Dankesrede für Kritik an der Politik Israels gegenüber den Palästinensern. © picture alliance / dpa / Monika Skolimowska
    Der Dokumentarfilmpreis der Berlinale wurde bisher mit 40.000 Euro vom Rundfunk Berlin Brandenburg finanziert. Doch nach Angaben des Berufsverbands Dokumentarfilm AG DOK zieht sich der RBB nun zurück. Das sei ein höchst symbolischer Akt, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Da die erzielte Einsparung vergleichsweise gering sei, liege die Vermutung nahe, dass der Stellenwert des Dokumentarischen unter der neuen Programmchefin Katrin Günther gesunken sei. Vor allem aber wirke der Rückzug wie eine verzögerte Reaktion auf den Skandal um den diesjährigen Berlinale Dokumentarfilm-Preisträger. Die Dankesrede nutzten die Macher des Films „No other Land“ für Kritik an der Politik Israels gegenüber den Palästinensern. Die Berlinale sagte der Zeitung „B.Z.“, der Dokumentarpreis solle weiterhin vergeben werden. Der RBB erklärte, die Streichung ab 2025 habe „rein finanzielle Gründe“. Die Vermutung, sie sei in der Preisverleihung für „No Other Land“ begründet, entbehre jeder Grundlage, so ein Sprecher. Der RBB habe die Unabhängigkeit der Jury des Dokumentarfilmpreises immer respektiert und verteidigt. Den Vorwurf einer nachträglichen Distanzierung weist der Sender zurück.