Protest gegen Absage von Theaterstück über Missbrauch in der katholischen Kirche

In Osnabrück wächst der Protest gegen die Absage eines Theaterstücks über sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche. Regisseur Lorenz Nolting und sein Team fordern: Kunstfreiheit muss auch Kritik an Liturgie und Machtmissbrauch zulassen. Auf dem Theaterplatz setzten die Beteiligten jetzt ein Zeichen – mit einer eigenen Protestaktion. Das Stück „Ödipus Exzellenz“ sollte die neue Spielzeit eröffnen – mit Beteiligung von Betroffenen. Nach intensiver Recherche und zwei Wochen Proben zog das Theater die Reißleine – offiziell wegen „künstlerischer Differenzen“. Dem widerspricht Regisseur Nolting: Die Bühne müsse Missbrauch und Verdrängung benennen dürfen. Laut dem Osnabrücker Theater wurde das Stück nicht abgesagt, um dem Thema Missbrauch in der katholischen Kirche auszuweichen. An der Frage, wie ein katholischer Gottesdienst auf der Bühne künstlerisch umgesetzt werden sollte, habe sich ein grundsätzlicher Konflikt über die Kunstfreiheit des Teams entzündet.