Protest als Nationalsport
In Frankreich herrscht nach Ansicht von Pascale Hugues eine viel stärker ausgeprägte Streitkultur als in Deutschland. Die Franzosen würden ihre Wut auf die Straße tragen, die Deutschen hingegen würden ihren Ärger schlucken, sagte die Deutschland-Korrespondentin des Magazins "Point".
Vor dem Hintergrund der Proteste gegen die geplante Arbeitsmarktreform in Frankreich sagte Hugues: "Ich bin Französin und ich finde, einmal auf die Straße gehen und laut brüllen, das tut gut. Das ist besser als diese graue Stimmung in Deutschland."
Gleichzeitig warnte die Journalistin vor einer Überinterpretation der aktuellen Proteste. Die Jugendlichen gingen im Gegensatz zu den 68er nicht für revolutionäre Veränderungen auf die Straßen, sie kämpften um den Status quo. Man könne zwar dieses Interesse nachvollziehen, sagte Hugues. Für die "absolute Sicherheit" zu kämpfen, sei aber eine Illusion. Dieser Wunsch nach "ewiger Sicherheit ist ein bisschen anachronistisch", denn die Wirtschaft brauche mehr Flexibilität.
Hugues sagte, aus ihrer Sicht sei die französische Gesellschaft viel erstarrter als die deutsche. Die großen Reformprojekte, die bereits unter der Regierung Schröder eingeleitet worden seien, stünden in Frankreich noch aus. Dort würden viele Reformen nicht angegangen, weil die Politiker den Protest der Menschen fürchteten. Jeder Politiker wisse, dass, wenn man mit dem Volkszorn spiele, spiele man mit seiner Karriere. "Es ist wahrscheinlich reiner Opportunismus". "Ich glaube, nach der Debatte mit dem Referendum und diese Debatte sieht es jetzt für De Villepin und Chirac nicht so gut aus."
Das vollständige Gespräch mit Pascale Hugues können Sie für begrenzte Zeit in unserem AudioOnDemand-Angebot nachhören.
Gleichzeitig warnte die Journalistin vor einer Überinterpretation der aktuellen Proteste. Die Jugendlichen gingen im Gegensatz zu den 68er nicht für revolutionäre Veränderungen auf die Straßen, sie kämpften um den Status quo. Man könne zwar dieses Interesse nachvollziehen, sagte Hugues. Für die "absolute Sicherheit" zu kämpfen, sei aber eine Illusion. Dieser Wunsch nach "ewiger Sicherheit ist ein bisschen anachronistisch", denn die Wirtschaft brauche mehr Flexibilität.
Hugues sagte, aus ihrer Sicht sei die französische Gesellschaft viel erstarrter als die deutsche. Die großen Reformprojekte, die bereits unter der Regierung Schröder eingeleitet worden seien, stünden in Frankreich noch aus. Dort würden viele Reformen nicht angegangen, weil die Politiker den Protest der Menschen fürchteten. Jeder Politiker wisse, dass, wenn man mit dem Volkszorn spiele, spiele man mit seiner Karriere. "Es ist wahrscheinlich reiner Opportunismus". "Ich glaube, nach der Debatte mit dem Referendum und diese Debatte sieht es jetzt für De Villepin und Chirac nicht so gut aus."
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