Propaganda und Hetze als Beilage

Fette Schlagzeilen, einen täglich wechselnden Aufmacher und plakative Bildstrecken - damit ist nicht die BILD-Zeitung gemeint, sondern ein Beiblatt der Frankfurter Zeitung, der Vorgängerin der FAZ: "Die Neueste Zeitung".
Die noble "Frankfurter Zeitung" galt als Platz, an dem man sich auch in der Zeit des Nationalsozialismus von antisemitischer Hetze ferngehalten habe, von Führerkult und Goebbels-Propaganda. 1856 gegründet, war sie besonders für ihr Feuilleton berühmt, in dem alle Großen der 20 Jahre geschrieben haben. Diesem Ruf soll sie auch in der NS-Zeit treu geblieben sein.

Doch stimmt das? Die in der Weltwirtschaftskrise in Schwierigkeiten geratene Frankfurter Zeitung gründete 1931 ein Anzeigenblatt, die "Neueste Zeitung". Und deren Schlagzeilen waren nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten alles andere als liberal, sondern rassistisch und antisemitisch, reine Hetze.

Archivare der Frankfurter Universitätsbibliothek haben nun die noch erhaltenen Nummern der "Neueste Zeitung" gesichert, digitalisiert und ins Netz gestellt.

Das vollständige Gespräch mit Bernd Dugal können Sie bis zum 22. August 2012 als MP3 in unserem Audio-on-Demand.
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