Prominente Aufrufe gegen Judenfeindlichkeit in Kunst und Kultur

    Der Schriftzug "documenta fifteen" und das Logo vom indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa prangt an der Fassade eines ehemaligen Sportgeschäftes in der Kasseler Innenstadt.
    Der Antisemitismusskandal der documenta 15 war Thema einer Tagung des Tikvah Instituts in Berlin. © picture alliance / Uwe Zucchi
    04.12.2022
    Bei einer Tagung zur Aufarbeitung der documenta 15 in Berlin haben Prominente aus Politik, Religion und Gesellschaft zu einem entschiedeneren Einsatz gegen Judenfeindlichkeit aufgerufen. Zugleich kritisierten sie, es gebe eine Tendenz zu wachsendem Antisemitismus in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kritisierte die Kulturinstitutionen des Bundes, für einen "laxen bis ignoranten Umgang mit Antisemitismus in der Kunst- und Kulturwelt." Volker Beck, Geschäftsführer des Tikvah Instituts, das sich gegen Antisemitismus einsetzt, erklärte, Kulturpolitik müsse klare Grenzen setzen und dürfe Judenfeindlichkeit keinen "Freifahrtschein im Namen der Kunstfreiheit" ausstellen. Genau das sei aber bei der documenta in Kassel in diesem Jahr geschehen.