"Trauer unterm Flutlicht"
Hertha BSC will mit dem Modellprojekt Trauer-Strukturen aufbauen. © dpa / picture alliance / Sören Stache
Was Fußball und Tod verbindet
06:58 Minuten
Schweigeminuten, Trauerflor, Choreografien bei Verstorbenen: Das Thema Tod ist auch im Profifußball sichtbar. Mit einem neuen Projekt setzt sich Zweitligist Hertha BSC für Trauerstrukturen ein – Fanbeauftragte Kriese erklärt, was dabei wichtig ist.
Gemeinsam mit dem Projekt „Trauer und Fußball“ will Hertha in den kommenden Monaten ein „innovatives Rahmenkonzept für Trauerarbeit im Vereinskontext, insbesondere Fans und Mitglieder“ entwickeln, wie der Verein mitteilte. Neben Hertha werden auch andere Vereine, Fans und Fanprojekte an dem Modellprojekt "Trauer unterm Flutlicht" beteiligt sein.
Mehr Raum für die Trauer der Fans
Ziel sei es, „dass Hertha BSC schafft, bestimmte Strukturen in dem Verein zu implementieren“, sagt Saskia Kriese, Fanbeauftragte von Hertha BSC für Vielfalt und Inklusion. Es gehe darum, den Fans bessere Möglichkeiten bieten zu können, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.
Kriese stellt in diesem Zusammenhang die Frage: „Wie können wir jemandem gedenken, der vielleicht nicht mehr in der Kurve steht, mit dem wir lange gemeinsam dagestanden sind?“ Dem müsse im Stadion mehr Raum gegeben werden.
Empfehlungen für andere Vereine
Für Saskia Kriese ist es wichtig, mit diesem Projekt auch Themen wie Tod und Trauer zu enttabuisieren. „Es gibt wenig Angebote, darüber zu sprechen.“ Sie selbst sei überrascht gewesen, wie viele Hertha-Fans ihr Trauergeschichten beispielsweise per Mail geschickt hätten.
Die weitere Zielsetzung des Projekts sei es, praxisnahe Empfehlungen für andere Vereine zu erarbeiten, die sich auch in diesem Bereich breiter aufstellen wollen.