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00:05 Uhr | Lange NachtDer diskrete Charme des Nachbarn Der Elysée-Vertrag ist der erste ernst gemeinte, von beiden Seiten gewollte Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich in der Geschichte beider Länder. Sein Abschluss war nur möglich, weil sich beide Länder nach dem II. Weltkrieg gegenseitig brauchten: Frankreich brauchte Deutschland, um wieder groß zu werden, die Bundesrepublik brauchte Frankreich, um klein bleiben zu können. Seit Abschluss des Vertrags wurden nicht nur die politischen Beziehungen neu geordnet und durch eine wachsende Zahl von Institutionen auf allen Ebenen intensiviert, von den regelmäßigen Regierungskonsultationen über gemeinsame Wirtschaftsprojekte, das Deutsch-Französische Jugendwerk, den Wissenschaftsaustausch bis hin zu zahllosen funktionierenden Städtepartnerschaften. Wohl in keinem Bereich ist der Austausch der Ideen, Personen und Projekte so intensiv wie in den Kulturbeziehungen. Jahrhundertelang waren sie aber auch mit einer eigentümlichen Hassliebe getränkt: Bewunderung für die kulturellen Stärken des Nachbarn und nahezu unwiderstehliche Anziehung von den Eigenschaften des Anderen bei gleichzeitiger Verleugnung und tiefer Ablehnung von Land und Leuten auf der jeweiligen anderen Seite des Rheins. Mit dem Elysée-Vertrag setzte eine allmähliche Entkrampfung ein: In Deutschland fand man die Musik aus Frankreich nicht mehr süßlich, die Malerei nicht mehr dekadent, die Proust-Lektüre wurde zum Nachweis literarischer Bildung, die Nouvelle Vague inspirierte den Jungen Deutschen Film, der Trend der Pariser Mode schlich sich in die deutsche Damenkonfektion ein, in deutschen Zeitungen wurde erst zurückhaltend über französische Küche berichtet, bald gehörte Kennerschaft der Grands Crus zur bürgerlichen Bildung, wie sich überhaupt der deutsche Bürger gern als Bon Vivant darzustellen begann. Gesprächspartner dieser Langen Nacht sind Nathalie von Bernstorff, Medienbeauftragte der französischen Botschaft, die Publizistin Pascale Hugues, der Filmregisseur Volker Schlöndorff, der Sprachwissenschaftler Jürgen Trabant und der Romanist Markus Messling. Das junge Duo „Brigitte" knüpft sehr modern, sehr vergnügt und seufzend zugleich an beste französische Chansontraditionen an und begleitet live diese Lange Nacht. 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | TonartFilmmusik Steve Jablonsky schrieb eine martialische Musik für den Science Fiction-Thriller "Battleship", der eine feinsinnigere Komposition weder gebraucht noch verdient hat. Ganz anders, pointiert und teilweise filigran, kommt dagegen Danny Elfmans Komposition für die Horror-Komödie "Dark Shadows" von Tim Burton daher, der im Film in Gestalt einiger Pop-Songs aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine zweite musikalische Komponente beigefügt ist. "War Horse" ist eine epische Produktion mit einer klug und sensibel gefügten Komposition von John Williams, - und die Späße, die John Powell sich als musikalische Begleitung des computer-animierten vierten Teiles der "Ice Age"-Story ("Ice Age 4 - Continental Drift") hat einfallen lassen, sind eine Kategorie für sich, - eben: voll verschoben. Außerdem in der Sendung: Ramin Djawadis Musik für die TV-Fantasy-Serie "Game of Thrones", sowie Ausschnitte aus Alfred Newmans Filmmusik für "The Robe" und aus Dimitri Tiomkins Arbeiten für die Filme "The Fall of the Roman Empire" und "Last Train From Gun Hill". 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | OrtszeitThemen des Tages 05:30 Aus den Feuilletons 05:45 Kalenderblatt Vor 550 Jahren: Der französische Dichter François Villon wird aus Paris verbannt 05:50 Presseschau 06:00 Nachrichten 06:15 Länderreport 06:23 Wort zum Tage Kurt Herzberg 06:30 Kulturnachrichten 06:50 Interview 07:00 Nachrichten 07:20 Wochenkommentar 07:30 Kulturnachrichten 07:50 Interview 08:00 Nachrichten 08:10 Netscout 08:20 Reportage Linie 983 08:30 Kulturnachrichten 08:50 Kulturtipp "Das Adlon: Ein Hotel. Zwei Familien. Drei Schicksale" |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Radiofeuilleton - Im GesprächLive mit Hörern 09:30 Kulturnachrichten 10:00 Nachrichten 10:30 Kulturnachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Radiofeuilleton - Themen der Woche11:20 Album der Woche 11:30 Kulturnachrichten 11:33 Buchkritik 11:40 Album der Woche 11:55 Kalenderblatt Vor 550 Jahren: Der französische Dichter François Villon wird aus Paris verbannt |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | OrtszeitThemen des Tages |
12:30 Uhr | SchlaglichterDer Wochenrückblick |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Tacheles„Bereut habe ich nichts“ Stéphane Hessel gilt vielen als eine moralische Instanz, die die Entwicklung im Europa der Nachkriegszeit entscheidend mitgeprägt hat. Im zweiten Weltkrieg war er in der Résistance aktiv, wurde von der Gestapo verhaftet und hat das KZ nur mit Glück überlebt. Wie hat er die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland erlebt? Und wie sieht er, der inzwischen 95jährige, heute das Verhältnis der beiden Staaten? Seine Essays „Empört Euch!“ und „Engagiert Euch!“ – Streitschriften für eine bessere Welt - haben sich millionenfach verkauft. Worüber empört er sich in diesen Tagen? |
13:30 Uhr | KakaduEntdeckertag für Kinder Schnee hat viele unterschiedliche Gesichter und Klänge. Wenn es schneit, dann erscheint die Welt auf einmal ganz leise und verzaubert – alle Geräusche scheinen wie in Watte gepackt. Schnee kann aber auch laut sein: zum Beispiel, wenn jemand auf ihm läuft. Warum ist das so? |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | BreitbandMedien und digitale Kultur |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | DeutschlandrundfahrtDas Deutschlandspiel |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | Religionen"Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind." |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | OrtszeitThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | LesungBriefwechsel |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | FeatureDiesseits des Absurden Martin Esslin, gebürtiger Ungar, in einer jüdischen Familie christlich erzogen, ausgebildet als Regisseur in Wien am Max Reinhardt Seminar, wurde nach seiner erzwungenen Emigration ein Wegbereiter des modernen Theaters. 1963 übernahm er die Leitung der Hörspielabteilung der BBC und beeinflusste nachhaltig das britische Kulturleben. Mit Beckett, den Esslin besonders förderte, verband ihn seit den späten 50er Jahren eine tiefe Freundschaft. Indirekt war er sogar der Inspirator von "Das letzte Band". Doch berühmt wurde Esslin 1961 durch sein Buch "Das Theater des Absurden" - ein Bestseller, der in viele Sprachen übersetzt wurde und noch heute ein Standardwerk für jeden Theaterinteressierten ist. Martin Esslin (1918-2002) war ein begnadeter Erzähler und ein phänomenaler Denker. In seinem Witz erinnert er an Billy Wilder. Die Gespräche mit ihm wurden im April 2000 in Berlin und London aufgenommen. |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | OperDeutsche Oper Berlin |
21:30 Uhr | Die besondere AufnahmePas de deux – Klaviermusik für Piano Duo |
22:30 Uhr | ErotikonLesung zur Nacht |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | FazitKultur vom Tage |