Programmdirektorin will eine ARD-Mediathek unabhängig vom Fernsehprogramm

    Fernseher stehen in einem orangebeleuchteten Foyer während der Medientage 2021 in München; auf allen wird die ARD Mediathek mit den Kacheln "ARD", "ZDF", "RTL" und "SAT1" angezeigt.
    Die ARD Mediathek soll an die von Streamingdiensten geprägten Sehgewohnheiten angepasst werden. © imago images/Sven Simon
    Die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl will ein eigenständiges Programmangebot in der ARD Mediathek. Um jüngere Zielgruppen zu erreichen, reiche es nicht, in der Mediathek das Gleiche zu zeigen, was im klassischen Fernsehen laufe, sagte sie der „taz“. Allein bei den 30- bis 49-Jährigen habe sich das Mediennutzungsverhalten innerhalb von kurzer Zeit stark verändert. 2019 hätten sie noch zu zwei Dritteln klassisches TV geschaut und nur zu einem Drittel via Internet, so Stobl. Innerhalb von zwei Jahren habe sich das komplett verändert. Die großen US-Streaming-Anbieter wie Netflix hätten die Sehgewohnheiten inzwischen auch in Deutschland entscheidend geprägt. Sie könnten als globale Akteure mit einem unglaublichen Budget eine Fülle Programm anbieten. Da müssten die Öffentlich-Rechtlichen mithalten und dabei könnten Allianzen mit Sky oder HBO helfen. Als Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit nannte Strobl die Serie „Babylon Berlin“ als Kooperationsprojekt von Sky und der ARD.