Produktion von Handys in Gefahr?

Von Susanne Nessler |
Ohne Metalle wie Platin, Gallium oder Germanium gäbe es keine Handys, Flachbildschirme, Digitalkameras, Elektrofahrzeuge oder Laser. Auch auf viele medizinische Geräte müssten wir verzichten, wenn Indium, Tellur oder Tantal nicht mehr verfügbar wären. Denn die besonderen Eigenschaften dieser Metalle machen modernste Technik überhaupt erst möglich.
Ein Beispiel: Tantal. Das Metall wird unter anderem zur Herstellung von Kondensatoren in Mobiltelefonen, Digitalkameras und Computern genutzt. Tantal-Kondensatoren ermöglichen die Verkleinerung vieler Geräte, sie garantieren außerdem eine lange Lebensdauer und einen geringen Stromverbrauch und sie haben eine hohe Widerstandskraft gegen Temperaturschwankungen.

Auch in der Medizin ist Tantal ein gefragtes Metall. Komplizierte Knochenbrüche werden zum Beispiel mit Nägeln aus Tantal gerichtet. Denn das Metall hat keine schädigende Wirkung für den Körper.

Ähnlich begehrt ist Indium. Das weiche, silberfarbene Metall wird bei der Verhüttung von Zink gewonnen und für LCD-Flachbildschirme und Solarzellen gebraucht. Doch schon bald, so befürchten Experten, könnte es zu ernsthaften Versorgungsproblemen kommen. Denn weltweit wächst die Technologiebranche, dass heißt immer mehr Firmen benötigen seltene Metalle für ihre Produktion.

Besonders der Ausbau der Solarenergie könnte dadurch stark beeinträchtigt werden, denn bislang gibt es keinen vergleichbaren Ersatzstoff für das seltene Metal Indium. Kein Einzelfall, bei vielen seltenen Metallen droht bald eine Rohstoffknappheit. Laut einer aktuellen Studie des Bundeswirtschaftsministeriums ist spätestens 2030 mit erheblichen Engpässen zu rechnen.

Das Gespräch zum Thema mit Volker Handke können Sie mindestens bis zum 7.9.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.