Prinzessin Süssüsan reicht es
Die Geschichte von Prinzessin Süssüsan, die sich in den Wald traut und schließlich einen starken Freund findet, stammt aus einem Kinderbuch aus den 50er Jahren. Der österreichische Autor Peter Truschner hat sie locker, frech und witzig in Verse gebracht. Nur die Musik des deutsch-indischen Komponisten Sandeep Bhagwati kommt nicht ganz so leicht daher.
Prinzessin Süssüsan reicht es. Immer fein herausgeputzt die artige junge Dame spielen und die nervigen Hofschranzen höflich ertragen - damit ist jetzt Schluss. Durch den Geheimgang schleicht sie sich aus dem Schloss, traut sich in den Wald voller unheimlicher Tier- und Vogelstimmen, und fällt gleich dem Räuber Brumburu in die Hände. Die vertrottelten Wärter können nicht mehr viel für sie tun, aber ihre resolute Tante lässt sich nicht so leicht einschüchtern, und vor allem: Sie findet einen starken Freund: Tigär, den Tiger. Und einem märchenhaften Happy End steht nicht mehr viel im Weg.
Der österreichische Autor Peter Truschner und der deutsch-indische Komponist Sandeep Bhagwati haben die Geschichte von Prinzessin Süssüsan in einem Kinderbuch aus den 50er Jahren gefunden. Das war, bevor Pippi Langstrumpf die Kinderzimmer aufmischte, und lange bevor das unbotmäßige Sams die Spießer zur Weißglut trieb. In gemächlicher Breite und mit sehr moderater Aufmüpfigkeit kommt die Geschichte heute ein bisschen betulich und verzopft daher, obwohl Truschner locker, frech und witzig drauflosgereimt und das Ganze in Verse gebracht hat.
Das merkt man aber leider kaum noch, denn der Komponist Sandeep Bhagwati hat sich offenbar nicht Leichtigkeit und Witz, Eingängigkeit und Verständlichkeit zum Ziel gesetzt, als er diese Oper für Kinder schrieb. Er komponierte beinharte neue Musik, massiv besetzt mit Klavier und drei Schlagzeugern, zwei Trompeten, Horn und Posaune. Die lacht gern dreckig wie der Räuberhauptmann: Das ganze 20-köpfige Instrumentalensemble setzt Instrumente, Mundstücke oder bloß die aufgeblasenen Backen ein, um eine tumultuöse Dschungel-Kakophonie zu erzeugen. Aber das bleiben Ausnahmen, die zeigen, wohin ein Weg hätte führen können.
Extreme Intervallsprünge, Wörter, die zerhackt, in Silben zerlegt, endlos wiederholt werden, schrille Dissonanzen lassen sonst öfter an die Opernavantgarde von gestern als an das Kindertheater von heute denken. Die Inszenierung von Mark Daniel Hirsch bietet nicht viele Überraschungen und Einfälle. Die Ausstattung von Uta Heiseke und Dieter Haubert überzeugt mit sparsamen, multifunktionalen Elementen und klarem ästhetischem Profil.
Und die jungen Darsteller und Instrumentalisten vom Kinder- und Jugendchor und dem Orchester der Jungen Oper Bonn, unterstützt von einigen erwachsenen Solisten und angeführt von Joanna Nora Lissai als Prinzessin, meistern die schwierige Komposition. Eine beachtliche Leistung - aber die Frage, warum das alles so schwer und schwierig sein muss, beantwortet die Aufführung nicht.
Das Bonner Theater engagiert sich seit Jahren ernsthaft und konsequent für ein musikalisches Theater für Kinder und Jugendliche auf hohem Niveau. Die Uraufführung eines Auftragswerks unterstreicht den Stellenwert dieser Arbeit deutlich. Auch wenn ihr diesmal ein wenig Fortune gefehlt hat.
Der österreichische Autor Peter Truschner und der deutsch-indische Komponist Sandeep Bhagwati haben die Geschichte von Prinzessin Süssüsan in einem Kinderbuch aus den 50er Jahren gefunden. Das war, bevor Pippi Langstrumpf die Kinderzimmer aufmischte, und lange bevor das unbotmäßige Sams die Spießer zur Weißglut trieb. In gemächlicher Breite und mit sehr moderater Aufmüpfigkeit kommt die Geschichte heute ein bisschen betulich und verzopft daher, obwohl Truschner locker, frech und witzig drauflosgereimt und das Ganze in Verse gebracht hat.
Das merkt man aber leider kaum noch, denn der Komponist Sandeep Bhagwati hat sich offenbar nicht Leichtigkeit und Witz, Eingängigkeit und Verständlichkeit zum Ziel gesetzt, als er diese Oper für Kinder schrieb. Er komponierte beinharte neue Musik, massiv besetzt mit Klavier und drei Schlagzeugern, zwei Trompeten, Horn und Posaune. Die lacht gern dreckig wie der Räuberhauptmann: Das ganze 20-köpfige Instrumentalensemble setzt Instrumente, Mundstücke oder bloß die aufgeblasenen Backen ein, um eine tumultuöse Dschungel-Kakophonie zu erzeugen. Aber das bleiben Ausnahmen, die zeigen, wohin ein Weg hätte führen können.
Extreme Intervallsprünge, Wörter, die zerhackt, in Silben zerlegt, endlos wiederholt werden, schrille Dissonanzen lassen sonst öfter an die Opernavantgarde von gestern als an das Kindertheater von heute denken. Die Inszenierung von Mark Daniel Hirsch bietet nicht viele Überraschungen und Einfälle. Die Ausstattung von Uta Heiseke und Dieter Haubert überzeugt mit sparsamen, multifunktionalen Elementen und klarem ästhetischem Profil.
Und die jungen Darsteller und Instrumentalisten vom Kinder- und Jugendchor und dem Orchester der Jungen Oper Bonn, unterstützt von einigen erwachsenen Solisten und angeführt von Joanna Nora Lissai als Prinzessin, meistern die schwierige Komposition. Eine beachtliche Leistung - aber die Frage, warum das alles so schwer und schwierig sein muss, beantwortet die Aufführung nicht.
Das Bonner Theater engagiert sich seit Jahren ernsthaft und konsequent für ein musikalisches Theater für Kinder und Jugendliche auf hohem Niveau. Die Uraufführung eines Auftragswerks unterstreicht den Stellenwert dieser Arbeit deutlich. Auch wenn ihr diesmal ein wenig Fortune gefehlt hat.