Presserat: Kriegsbilder erfordern ethische Abwägung

    Eine Frau geht in Butscha auf einer Straße, die übersät ist mit zerstörten russischen Militärfahrzeugen.
    Eine Frau geht in Butscha auf einer Straße, die übersät ist mit zerstörten russischen Militärfahrzeugen. © Rodrigo Abd/AP/dpa
    Nach den Massakern von Butscha appelliert der Deutsche Presserat an die Redaktionen, die Veröffentlichung von Kriegsbildern weiterhin sorgsam ethisch abzuwägen. Gerade Fotos von Kriegsverbrechen hätten eine hohe Relevanz und eine herausragende nachrichtliche Dimension, sagte die Sprecherin des Gremiums der freiwilligen Selbstkontrolle der gedruckten Medien und ihrer Online-Auftritte in Berlin. Im Einzelfall sei auch eine identifizierende Darstellung von Opfern presseethisch zulässig. Bisher liegen dem Presserat nach eigenen Angaben nur vereinzelte Beschwerden zu Fotos aus dem Ukraine-Krieg vor. Zur Berichterstattung über das Massaker von Butscha gebe es bislang noch keine Beschwerden. In dem Vorort von Kiew wurden nach dem Rückzug russischer Truppen Hunderte Leichen von Zivilisten entdeckt.