Pressefreiheit

"Viele Kollegen wurden verprügelt oder entführt"

Arsenij Jazenjuk, der momentane Ministerpräsident der Ukraine, bei einer Pressekonferenz.
Arsenij Jazenjuk, der momentane Ministerpräsident der Ukraine, bei einer Pressekonferenz. © picture alliance / dpa
Moderation: Joachim Scholl |
Die ukrainische Fernsehmoderatorin Ivanna Kobernik sieht in ihrem Land insgesamt keine Behinderung der Arbeit von Journalisten durch die ukrainische Regierung. Anders sehe es auf der Krim aus.
Nach Ansicht der ukrainischen Fernsehmoderatorin und Printjournalistin Ivanna Kobernik findet in der Ukraine derzeit keine Einschränkung der Pressefreiheit statt. Man könne nicht sagen, dass die ukrainische Regierung Journalisten in ihrer Arbeit behindere, sagte Kobernik im Deutschlandradio Kultur.
Damit widersprach sie der Organisation Reporter ohne Grenzen, die sowohl Russland als auch der Ukraine vorwirft, eine unabhängige Berichterstattung zu behindern und eine bewusste Desinformationspolitik zu betreiben. Lediglich die "sogenannte Krim-Regierung" habe alle ukrainischen Fernsehkanäle "total ausgeschaltet", kritisierte Kobernik.
Keine Berichte über Referendum möglich
Auch hätten ukrainische Journalisten auf der Krim nicht über das Referendum berichten können. "Viele meiner Kollegen wurden auch verprügelt oder sogar entführt für einige Tage, die Technik wurde zerbrochen. Die arbeiten dort wirklich unter starkem Druck.“
Die Berichterstattung westlicher Medien zur Situation in der Ukraine stufte Kobernik als "sehr unterschiedlich" ein: "Die Nachrichten sind sehr oft zu schwarz-weiß und sehr oft auch von russischer Propaganda beeindruckt".
So sei es zum Beispiel "total falsch", dass die russische Sprache in der Ukraine bedroht sei. Außerdem werde manchmal das Ausmaß der Unterstützung der Bevölkerung für die pro-russische Position überschätzt.

Das vollständige Interview können Sie am Dienstag um 19 Uhr in der Sendung "Fazit" im Deutschlandradio Kultur hören.

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