Preisverleihung in Dresden

"Applaus" für 86 deutsche Musikclubs

Die Punkrocker von Turbostaat im SO 36: Der Berliner Club gehört in diesem Jahr zu den prämierten Spielstätten
Die Punkrocker von Turbostaat im SO 36: Der Berliner Club gehört in diesem Jahr zu den prämierten Spielstätten © Copyright: SO 36 / Intiative Musik
Ina Keßler im Gespräch mit Mascha Drost · 25.10.2017
Mit dem "Applaus" werden Clubs gewürdigt, die im Live-Bereich Herausragendes leisten. 86 Spielstätten erhalten in diesem Jahr insgesamt 1,8 Millionen Euro. Mit dem Geld können sie ihr Equipment digitalisieren - oder die nächste Konzertreihe finanzieren.
Mit zuletzt vier Millionen Euro jährlich fördert die Initiative Musik im Auftrag der Bundesregierung die Popszene hierzulande. Nichts im Vergleich zur Förderung der sogenannten Hochkultur - aber viele Veranstalter sind auf dieses Geld dringend angewiesen.
Die Initiative Musik verleiht nun zum 5. Mal den Programmpreis "Applaus". Mit dem Preis würdigt sie 86 herausragende Livemusikprogramme und ihre Veranstalter, mit Preisgeldern von 7.500 bis 40.000 Euro - insgesamt werden 1,8 Millionen Euro vergeben.
Vor der Preisverleihung am heutigen Mittwochabend in Dresden hat Mascha Drost über die deutsche Popförderung mit Ina Keßler gesprochen, der Geschäftsführerin der Initiative Musik.
Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik, in der Sendung "Tonart" im Deutschlandfunk Kultur
Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik, in der Sendung "Tonart"© Deutschlandradio / Matthias Horn
Mit dem Preis sollen kleinere bis mittlere Clubs und Veranstalter finanziell unterstützt werden, um hochwertige Livemusikprogramme zu entwickeln. Dabei müsse der Club "eine ganze Bandbreite an Musik zeigen, auch neue Felder und Blickwinkel eröffnen", sagte Keßler im Deutschlandfunk Kultur.

Auswahl der Künstler muss stilgebend sein

Die "Auswahl der Künstler müsse stilgebend sein", um einen Preis zu bekommen. Eine neunköpfige Jury hat die Preisträger aus bundesweiten Bewerbungen ausgewählt.
Der Applaus-Preis solle auch auf die Herausforderungen aufmerksam machen, vor denen viele Spielstätten ständen, betonte Keßler. Denn technisch und baulich nötige Umrüstungen infolge von Digitalisierung und Lärmschutz bräuchten Unterstützung.
Der Staat übernimmt bei der Künstlerentwicklung dabei inzwischen auch Aufgaben, die früher von den Major-Labels geleistet wurden. Doch "wenn man Qualität haben will, muss der Bund diese Kultur fördern", sagte Keßler.
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