Preis für russischen Menschenrechtler Sergej Lukaschewski

Der russische Historiker Sergej Lukaschewski wird mit dem Menschenrechtspreis 2024 der Tonhalle Düsseldorf ausgezeichnet. Der 48-jährige, der inzwischen im Exil in Berlin lebt, sei "eine wichtige Stimme russischer Intellektueller und Kriegskritiker im Ausland", teilte das Konzerthaus mit. Lukaschewski war viele Jahre Leiter des Moskauer Sacharow-Zentrums für Menschenrechte, das im August wegen zunehmender Repressionen gegen Regierungskritiker von den russischen Behörden aufgelöst wurde. Adam Fischer, Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker und Initiator des Preises, sagte, Lukaschewski werde geehrt, weil er sich sein gesamtes Berufsleben lang für die Menschen- und Bürgerrechte einsetze, auch wenn er bei seiner Arbeit zahlreiche Rückschläge habe erdulden müssen. Nahezu alle Institutionen, für die Lukaschewski in den vergangenen Jahren tätig war, seien mittlerweile in Russland verboten worden, so Fischer. Lukaschewski hatte unter anderem für die Moskauer Menschenrechtsorganisation Helsinki-Gruppe und für die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisation Memorial gearbeitet. Derzeit ist er Chefredakteur des Exil-Mediums "Radio Sacharow", das seit Mai gemeinsam mit dem Recherchezentrum Correctiv in Berlin aufgebaut wird. Der Menschenrechtspreis der Tonhalle ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am 28. Januar 2024 im Rahmen eines Konzerts verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem die iranische Aktivistin Sanaz Azimipour und der türkische Aktivist Osman Kavala.