Prager Bahnhof wird Holocaust-Gedenkstätte

    Historische nachkolorierte Aufnahme zeigt jüdische Menschen, die mit dem Zug aus ganz Europa in das Ghetto Lodz (Litzmannstadt) deportiert wurden. Das Ghetto bestand von 1939 bis 1944 und war das zweitgrößte nach dem Warschauer Ghetto .
    Millionen jüdische Menschen wurden von den Nazis im zweiten Weltkrieg deportiert, 50.000 über den Bahnhof Prag-Bubny. © Imago / Reinhard Schultz
    Im Zweiten Weltkrieg wurden vom Bahnhof Prag-Bubny rund 50.000 Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager deportiert. Nun hat der Umbau des Bahnhofs zur Holocaust-Gedenkstätte begonnen. Ein Gebet für die Opfer begleitete den Baustart, wie Radio Prag International berichtete. Anstelle des Bahnhofs soll ein neues "Zentrum für Gedächtnis und Dialog Bubny" entstehen. In dem Bahnhofsgebäude werden laut Bericht Ausstellungssäle, Multifunktionsräume sowie ein Café eingerichtet. Auch die unmittelbare Umgebung des früheren Bahnhofs soll neu belebt werden. Ein Denkmal des Bildhauers Aleš Veselý, das 2015 enthüllte "Tor ohne Wiederkehr", solle aber weiterhin das Gelände dominieren. Die in den Himmel ragenden Eisenbahnschienen symbolisieren das Leid und die letzte Reise der Menschen, die von dort deportiert wurden. Der Bahnhof Bubny wurde Anfang 2023 stillgelegt. Ab August soll eine neuer und wesentlich größerer Bahnhof Prag-Bubny in Betrieb genommen werden, er liegt einige hundert Meter entfernt.