Präsidentschaftswahl in Ecuador

Das Ende der Ära Correa

Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa während eines Interviews mit der spanischen Nachrichtenagentur EFE in Madrid am 25. April 2014.
Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa © picture alliance / dpa / Chema Moya
Von Ivo Marusczyk · 14.02.2017
In Ecuador geht die Amtszeit von Präsident Rafael Correa zu Ende. Der Linkspopulist hat das Land seit 2007 teilweise mit autoritären Methoden regiert. Folgt nun bei der kommenden Präsidentschaftswahl daher ein Rechtsruck?
Über mangelndes Selbstbewusstsein konnte sich Präsident Rafael Correa, der den Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Ecuador proklamierte, nie beklagen. Doch das große Umkrempeln des Landes ist in seiner Regierungszeit ausgeblieben – im Gegenteil.
Der 53-jährige Correa, der immer gegen Freihandel gewettert hatte, trat zuletzt einem Freihandelsabkommen mit der EU bei. Der Absturz des Ölpreises machte große Hoffnungen der ärmeren Bevölkerungsschichten zunichte und die Indigenen erinnern sich an besonders viele gebrochene Versprechen.

Angst vor politischer Instabilität

Am Sonntag, den 19. Februar 2017, wählen die Ecuadorianer einen neuen Präsidenten. Denn nach zehn Jahren an der Regierung darf Correa nicht mehr antreten. Die Wähler müssen entscheiden, ob sie mit seinem Wunsch-Nachfolger Lenin Moreno weiterhin dem Weg der "Bürgerrevolution" folgen, der gar nicht so revolutionär war - oder ist Ecuador der nächste Dominostein, der von einer Linksregierung nach rechts kippt wie zuvor Argentinien, Brasilien und Peru?
Dann würden von einem Kontinent, der fast komplett in linker Hand war, nur noch Bolivien und Venezuela übrig bleiben. Und in Quito geht die Angst um, dass nach einem erstaunlich stabilen Jahrzehnt die politische Instabilität der Zeit vor Correa zurückkehrt.
Unser Korrespondent Ivo Marusczyk zieht in der Weltzeit Bilanz: Zehn Jahre Correa - was hat es gebracht, was ist schief gelaufen und wie funktioniert der Wahlkampf? (lk)
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