Präsident des Bundesamtes für Migration fordert klare Steuerung der Zuwanderung

05.12.2008
Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Albert Schmid, hat sich für eine weitere Steuerung der Zuwanderung in Deutschland ausgesprochen. Die aktuellen Zuwanderungszahlen seien ein Zeichen dafür, dass Deutschland sehr attraktiv sei. Dennoch habe man gehofft, mehr Hochqualifizierte nach Deutschland zu locken, räumte Schmid ein.
"Es werben auch anderen um hochqualifizierte Einwanderer. Es ist hier ein Wettbewerb um die besten Köpfe voll im Gange. Wir haben ihn wahrscheinlich zu spät begonnen und das rächt sich jetzt", so Schmid wörtlich.

Er sprach sich gegen eine vermehrte Zuwanderung von Minderqualifizierten nach Deutschland aus. "Bei drei Millionen Arbeitslosen sehe ich – abgesehen von Engpassbereichen wie in der Pflege – keinen großen Bedarf an Niedrigqualifizierten. Den Zuzug solcher Migranten noch zu verstärken, wäre der falsche Ansatz." In der derzeitigen wirtschaftspolitischen Lage müsse zugesehen werden, "dass wir die Arbeitslosigkeit, der in Deutschland vorhandenen niedrig qualifizierten Deutschen und Nichtdeutschen, bekämpfen und dass wir die Ressourcen aus dem eigenen Land schöpfen."

Schmid hob für die Integrationspolitik zudem die Position der Imame in Deutschland hervor. Hier gehe es vor allem um Teilhabe, so der Präsident des Bundesamtes für Migration. "Dazu gehört, dass diejenigen, die auch die Religion zur Sprache gehört werden. Und so ist das, was wir den Imamen gegenüber tun, nämlich dass wir sie mit der deutschen Geschichte mit der Kultur vertraut machen, auch ein Stück Ausdruck des Respekts gegenüber religiösen Empfindungen."

Hinweis: Das Gespräch mit Albert Schmid können Sie bis mindestens 4. Mai 2009 als Audio-on-demand abrufen.