Pop: "Vexations" von Get Well Soon

Hinter dem Musikprojekt "Get Well Soon" steckt der junge schwäbische Sänger und Songschreiber Konstantin Gropper. Das im Frühjahr 2008 veröffentlichte Debüt "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon" brachte dem Absolventen der Mannheimer Popakademie nicht nur hierzulande Kritikerlob, sondern wurde auch international viel beachtet. Auf seinem aktuellen Konzeptalbum "Vexations" ("Ärgernisse") begibt sich Gropper, dessen äußere Erscheinung an Nick Cave oder Morrissey erinnert, auf eine emotionale Reise durch unsere schnelllebige Zeit.
Die Meinung unserer Musikkritiker:
Es ist die ganz große Sound-Wunderkiste, die Konstantin Gropper alias "Get Well Soon" auf seinem zweiten Album aufmacht: Musik für einen Film, der erst noch gedreht werden muss - oder aber für einen Film, der beim Hören im Kopf entsteht. Gropper baut eine große - und großartige gestaltete - Wall of Sound auf, zu Gitarre, Bass und Schlagzeug gesellen sich Streicher, Bläser, alle Arten von Tasteninstrumenten. Die Wirkung der Songs ist verblüffend: Mal wähnt man sich in der Zirkusmanege, mal in einem Italo-Western, mal als Teil einer dramatischen Liebesgeschichte. Musik mit Pathos. Und der Erhabenheit einer prunkvollen Kirche. Wunderbar!
(Martin Böttcher)

Vogelgezwitscher, eine kurze Zauberfanfare - und schon sind wir im musikalischen Kosmos von "Vexations". Es ist eine exzentrische, für Pop-Verhältnisse unerhört reiche Fantasiewelt, in die uns der Klangkünstler hier mit seinem zweiten Album entführt. 14 Songs - rhythmisch und motivisch voller Kontraste, eingebettet in große Symphonik, wobei selbst hymnische Bläser- oder Streichersätze nie die Transparenz zum Beispiel eines Vibraphons überdecken. Ein warmes Strahlen erfüllt diese Klangräume, und wer sich auf sie einlässt, kann diesem Zauber nicht widerstehen.
(Olga Hochweis)