Pop: “Trans-Continental Hustle“ von Gogol Bordello

Die New Yorker Band Gogol Bordello wurde vor zehn Jahren vom ukrainischen Immigranten Eugene Hütz gegründet. Vier Osteuropäer und fünf Musiker aus Afrika, Südamerika und Hongkong verbinden die traditionelle Musik der Sinti und Roma mit Punk, Ska, Metal und Dub, die sie selbst als "Gypsy-Punk" bezeichnen. Das jetzt vorliegende fünfte Studioalbum "Trans-Continental Hustle" wurde durch lateinamerikanische Elemente erweitert und von Rick Rubin (Red Hot Chilli Peppers, Johnny Cash) produziert.
Label: American Recordings (Sony) LC: 07181 Bestellnummer: 0886974596523

Ausgeflippt ins Establishment. Die bunte Migranten-Truppe aus Big Apple
mischt dank ihres neuen Produzenten und Labelchefs Rick Rubin im Olymp der US-amerikanischen Musikbranche mit. Und Oh Wunder auf ihrer neuen CD "Trans-Continental Hustle" geben sie ihren ungestümen Punk und den für die USA exotischen Gypsy Sound trotzdem nicht preis. Die musikalischen Stippvisiten in die Latinowelt verpassen dem Sound noch mehr Frische und durch einige ruhigere Passagen, die ungewöhnlich sind für das Full-Power Oktett, klingt das neue Werk vielschichtiger als die Vorgängeralben. Aus ihrem Gypsy Punk wird Weltmusik Punk und derart gereift sind Gogol Bordello gleich noch mal so gut.
(Jutta Petermann)

In Europa gehört Balkan-Beat seit Jahren zu den am stärksten gewachsenen Musikgenres, in den USA haben es Gogol Bordello mit ihrer amerikanisch-rockigen Variante vom Exoten aus dem New Yorker Untergrund zum Kulturliebling und Festivalabräumer gebracht. Die internationale Band bringt nun auch noch Musik aus Brasilien ein und betitelt das neue Album "Trans-Continental Hustle". Rick Rubin hat die wilden Wogen nur sanft geglättet, das Album besticht durch eine Fülle guter Songs in nahezu ungebändigter Energie. Live werden bei der aktuellen Europa-Tournee wieder alle Dämme brechen, da bin ich mir sicher.
(Martin Risel)