Schöne Musik von schrägem Vogel

Krasse Geschichten ranken sich um den musikalischen Werdegang von Mac Demarco. Doch dieser schräge Typ macht letztlich sehr entspannte, fast schon glatte Musik.
Was für Musik erwartet man von einem Musiker, der sich bei seinen Konzerten auch mal gerne nackt auszieht und dann die Trommelstöcke in den Hintern steckt - sehr zur Freude seines Publikums? Alles mögliche erwartet man von so einem Musiker, behaupte ich mal. Nur nicht das, was besagter Mac Demarco auf seinem Album "Salad Days" abliefert.
Was für ein Typ, kann man nur sagen, wenn man sich näher mit ihm beschäftigt: krasse Geschichten ranken sich rund um seinen musikalischen Werdegang. Die Familie voller Musiker, Opernsänger, Saxofonisten etc. Er selbst ist jetzt 23, ein unruhiger Geist, der noch vor wenigen Jahren Geld als medizinisches Versuchsobjekt und im Straßenbau verdiente. Bei seinen Konzerten, zu denen mehr und mehr Leute kommen, erzählt er zwischen den Songs geschmacklose Witze – aus Kalkül, so Demarco, denn je lockerer und seltsamer es auf der Bühne zugehe, desto gelöster sei das Publikum.
Schräg an dem Ganzen finde ich, dass so ein schräger Typ letztlich so entspannte, fast schon glatte Musik macht. Er findet sehr schöne Melodien, gute Rhythmen, die Songs schaukeln hin und her, gehen sehr gut ins Ohr, nur ab und zu klingt eine Gitarrensaite mal ein bisschen verstimmt – aber mit Absicht verstimmt.
Viele Musiker von Jonathan Richman bis hin zu Adam Green kann man als Referenzen erkennen, aber Demarco lässt auch das hinter sich und hat definitiv eine eigene Note. Das hat ihm bzw. seiner Musik das Label "Slacker Rock" eingebracht - Rock für Nichtsnutze, sozusagen. Das trifft es - und trifft es auch wieder nicht.
Label: Captured Tracks