Pop: "Hobo" von Charlie Winston

28.09.2009
Der britische Singer-Songwriter und gelernte Jazzpianist Charlie Winston stammt aus einer musikalischen Familie. Während einer Indienreise lernte er den Ex-Genesis-Sänger Peter Gabriel kennen, der ihn bei seiner Plattenfirma unter Vertrag nahm. Jetzt veröffentlicht der 31-jährige Musiker sein drittes Album "Hobo". Mit seiner Mischung aus Folk, Blues und Soul feierte Winston in Frankreich, Belgien und der Schweiz große Erfolge.
Die Meinung unserer Musikkritiker:

Landstreicher-Romantik verströmt das neue Album des Briten. Wer bei diesem Thema allerdings eine rauchige Stimme und verruchte Stimmungen erwartet, wird etwas enttäuscht. Winston singt mit viel Soul, manchmal in der Kopfstimme, was sie sehr zerbrechlich, aber nicht weniger souverän klingen lässt. Seine Begleitband liefert dazu raue Bläsersets und dann und wann eine sehnsuchtsvolle Mundharmonika. Winston singt über das Erwachsenwerden in einer Welt, die mehr Fragen als Antworten bereithält. Die daraus resultierende Vielseitigkeit zwischen Italo-Western-Atmosphäre und zeitloser Ballade, zwischen Pop und Jazz macht das Album zum interessantesten dieser Woche.
(Haino Rindler)

In diesem Englishman in Paris stecken viele Talente: Singer-Songwriter, Chansonnier, Crooner, Soulman, Blues- und Balladenbarde - Charlie Winston zeigt sich auf seinem Album als ungemein vielseitige Künstlerpersönlichkeit. Und trotz allem Erfindungsreichtum und einer gewissen Dramatik wirken seine Songs nicht elitär, sondern sehr geerdet - eben "like a hobo".
(Martin Risel)