Pop

Die Indie-Madonna

Von Oliver Schwesig · 21.11.2013
Abseitige, quirlige Popmusik - dafür ist die dänische Sängerin Oh Land bekannt. Auch auf ihrem dritten Album "Wish bone" zieht sie diese Masche durch.
Der Name der Sängerin klingt seltsam, hat aber einen ganz banalen Hintergrund: Ihr echter Name ist Nanna Øland Fabricius und aus dem zweiten Vornamen wurde irgendwann Oh Land. Eigentlich wollte die blonde Dänin Ballett-Tänzerin werden, ein Bandscheibenvorfall zwang sie aber, diesen Traum an den Nagel zu hängen. Dafür erfüllte sie sich einen anderen Traum und wurde Sängerin.
Fest entschlossen, diesen Traum zu verwirklichen ließ sie nichts anbrennen, plante strategisch vor und zog gleich in die USA, um von dort ihre Karriere zu starten. Der Sprung gelang ihr: Sie trat bei wichtigen Festivals auf, wo sie bald von Sony Music entdeckt wurde, die ihr ohne Umschweife einen Vertrag hinlegten.
Oh Lands Musik ist ziemlich bunt und zerstückelt, stellenweise auf eine gewisse Art poppig laut und nach vorne. Das erinnert an eine kleine Variante der großen Pop-Frauen unserer Zeit - Rhianna, Madonna oder Beyoncé etwa. Oh Land produziert aber keinen Pop von der Stange. Er ist eher angenehm wechselhaft und vor allem nicht so überproduziert. Oh Land hat sich noch einen Indie-Touch und auch etwas Sperriges in ihrer Musik bewahrt. Von Sony hat sie sich schnell wieder verabschiedet - ihr neues Album erscheint jetzt wieder bei einem kleineren Label.
Label: Federal Prism