Pop: "Contra" von Vampire Weekend

11.01.2010
Durch ihren ungewöhnlichen Stilmix aus Indiepop, Afrobeats, New Wave, Punk und Weltmusik sorgten Vampire Weekend im Frühjahr 2008 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum, sowohl in der Indie-Rockszene als auch in der Fachpresse, für Aufmerksamkeit.
Mit "Contra" veröffentlicht das Quartett aus New York City, bestehend aus ehemaligen Studenten der Columbia University, nun den lang erwarteten Nachfolger. Textlich setzt sich die Band auf ihrem zweiten Album u. a. mit dem Thema Trennung und Verlust auseinander, musikalisch orientieren sich die vier Musiker am erfolgreichen Erstlingswerk.

Die Meinung unserer Musikkritiker:
Beim Namen "Vampire Weekend" stellt man sich wohl leicht einige Herrschaften in schwarzer Kleidung und mit martialischem Gesichtsausdruck vor. Irgendetwas in Richtung "Gothic" auf jeden Fall. Aber die US Amerikanische Band "Vampire Weekend" ist das genaue Gegenteil. Gut gelaunte Songs zwischen Garagenrock und Afrobeats, die einem, bei den derzeitigen Außentemperaturen, einen Hauch von Sommerfrische bescheren. Das neue Album "Contra" ist ein absolut gelungener Nachfolger des überraschenden Debüts von 2008. Ein Album, das selbst bei einem sturen Norddeutschen wie mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.
(Wolfgang Meyering)

Nicht einfach für so eine junge Band nach einem derart gefeierten Debut nachzulegen - die FAZ machte sie sogar zur "Erlöserband". Und was machen Vampire Weekend? Einfach so weiter. Und dabei legen sie ganz schlicht und ergreifend noch ein, zwei Schippen drauf.

Zu ihrem 60s-80s-PostPunkRock noch ein paar Ska- und brasilianische Beats, noch ein paar Synkopen und Synthesizer und was nicht noch alles. Das Ergebnis klingt nicht gewollt intellektuell oder überladen, sondern lässig aus den verschlissenen Hemdsärmeln geschüttelt. Und so frisch und weltoffen wie Ende der 70er Bands wie Talking Heads und The Clash.
(Martin Risel)