Polizei ermittelt gegen Mitglied von Rap-Gruppe "Kneecap"

Seit April laufen die Ermittlungen, jetzt wird er angeklagt: Der Rapper Mo Chara des nord-irischen Trios Kneecap steht wegen einer terroristischen Straftat vor Gericht. Wie die Londoner Polizei mitteilte, wird dem 27-jährigen Musiker, der mit bürgerlichem Namen Liam O'Hanna heißt, vorgeworfen, während eines Konzertes in der britischen Hauptstadt eine Hisbollah-Flagge gezeigt zu haben. O'Hanna habe den Verdacht erweckt, ein Unterstützer der in Großbritannien verbotenen pro-iranischen Schiitenmiliz im Libanon zu sein, so die Mitteilung der Metropolitan Police. Er soll am 18. Juni erstmals vor Gericht erscheinen. Mehrere Auftritte der Gruppe, darunter in Köln, Berlin und Hamburg, wurden abgesagt. In einer Stellungnahme wiesen die Rapper die Vorwürfe zurück. Die Band sprach auf Instagram von politischen Ermittlungen. Im Gazastreifen drohten 14.000 Babys zu verhungern, während von der Welt geschickte Lebensmittel auf der anderen Seite warteten, hieß es. "Und einmal mehr konzentriert sich das britische Establishment auf uns." Die Band wies den Vorwurf zurück, eine Straftat begangen zu haben, und kündigte an, sich verteidigen zu wollen. Man habe in keiner Weise zu Gewalt aufgerufen. Zahlreiche andere Künstler solidarisierten sich mit der Band, darunter die Gruppen Pulp, Primal Scream sowie Sänger und Songwriter Paul Weller.