Politische Eingriffe und Selbstzensur bei Museen

    "Museum" steht über der Eingangstür zum Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt.
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    Der Deutsche Museumsbund sieht Ausstellungshäuser in ihrer Freiheit und Unabhängigkeit beschnitten. Politik und Träger würden immer wieder eingreifen, , sagte Präsidentin Wiebke Ahrndt auf der Jahrestagung in Chemnitz. Das reiche von starren Vorgaben über inhaltliche Einflussnahme bis zu Eingriffen bei Stellenprofilen. Der Staat müsse aber gewährleisten, dass die Häuser frei arbeiten können, gerade in Zeiten einer wachsenden Demokratiefeindlichkeit. Ahrndt hob hervor, Museen seien grundsätzlich demokratiebildend und förderten den Respekt vor fremden Positionen. "Sie veranschaulichen diverse Wertesysteme, schaffen ästhetische Zugänge zu komplexen Inhalten, kontextualisieren aktuelle Ereignisse, setzen sich wissenschaftlich mit polarisierenden Themen auseinander und ermöglichen Raum für Diskurse." Rechte politische Akteure versuchten gezielt, Museen zu verunsichern und zu destabilisieren, so Ahrndt. Sie rief die Kulturschaffenden auf, noch mutiger zu werden, Haltung zu zeigen und sich keine Selbstzensur aufzuerlegen - etwa aus finanziellen Abhängigkeiten oder aus Angst, Zielscheibe zu werden. Kernthema der Konferenz ist die Rolle von Museen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.