Politisch inkorrekt und saukomisch
Für seine Solo-Kabarettprogramme hat Andreas Rebers den Hauptpreis des Deutschen Kleinkunstpreises davongetragen. In der Kategorie Musik wurde das "Traumpaar der Extraklasse", Christiane Weber und ihr Pianist Timm Beckmann, geehrt. Kurt Krömer, bekannt aus der gleichnamigen TV-Show, wurde ebenfalls mit einem Preis bedacht.
Bayerisch, weiblich, jung – klar, dass so eine Geschöpf der Förderung bedarf. Vor allem wenn es aus Überacker kommt, einem 900-Seelen-Kaff im tiefsten Bayern. Wobei: Martina Schwarzmann bekommt beim Deutschen Kleinkunstpreis 2007 den Förderpreis der Stadt Mainz zu einem Zeitpunkt, da sie es doch eigentlich schon geschafft hat, sich aus dem Urbayerischen zu befreien – mit einem erschreckend komischen Gebräu aus Zote und Zuneigung zur Provinz. Mit zarten 27 Jahren macht sie sich – zum Beispiel – schon mal Gedanken darüber, was es bedeutet, Ü-30-Parties zu besuchen, also Discoabende im ländlichen Raum, auf denen sich die Übriggebliebenen und Frischgeschiedenen zur Fleischbeschau treffen...
Nach der "Goldenen Weißwurst" vom Studentenwerk München nun also der Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises für Martina Schwarzmann. Darauf einen kleinen Vorab-Applaus.
In der Kategorie "Kleinkunst" geht der Preis an Kurt Krömer aus Berlin, der bürgerlich Alexander Bojcan heißt, was aber hier nichts zur Sache tut. Kurt Krömer kennen Menschen, die gerne fernsehen, aus der "Kurt-Krömer-Show" im berlin-brandenburgischen Dritten und aus der Reihe "Bei Krömers" in der ARD. Und den Preis bekommt er als "improvisiertes Naturereignis", sagt die Jury, die etwas nölig hinterherschickt, dass Krömers Komik sich "hartnäckig einer analytischen Betrachtung" entziehe – was’n Glück! Glückwunsch, Herr Krömer.
Als "Traumpaar der Extraklasse", das außergewöhnliche Texte und brillante Kompositionen zu einer humorvollen, manchmal aber auch melancholischen Beziehungsshow verwebt, zeichnet die Kleinkunstpreisjury die Sängerin Christiane Weber und ihren Pianisten Timm Beckmann aus. Früher, also: vor zehn Jahren, haben die beiden Kreisler, Brel und Hollaender gecovert, inzwischen singen und spielen sie nur noch Selbstgemachtes. Da geht’s um Goldfische und Rasensprenkleranlagen, um Wandschränke und Regenwürmer. Kurz: Weber und Beckmann singen Ironisches zum Kuscheln und manchmal kullern auch die Tränen – beim Publikum natürlich, das dafür dankbar applaudiert.
Bleibt der Hauptpreis, der eigentliche, der 35. Deutsche Kleinkunstpreis. Und der Gewinner ist - Andreas Rebers aus München.
Andreas Rebers ist noch keine 50 Jahre alt, aber er war schon mal musikalischer Leiter des Schauspiels am Staatstheater Braunschweig, was halbwegs konsequent war, nachdem er in seiner Jugend als Mitglied der einschlägigen Stimmungskapelle "Los Promillos" im heimatlichen Weserbergland schon Schützenfeste und Feuerwehrbälle auf Touren gebracht hat. Er ist dann aber doch nach München gegangen, war drei Jahre bei der Lach- und Schießgesellschaft, hat insgesamt zehn Solo-Kabarettprogramme geschrieben, mehrere Theaterstücke und nebenbei eine Familie gegründet, die ihm heute fast so wichtig ist wie seine "Strapsmaus", also: sein Akkordeon. Zusammen sind sie aber so was von politisch inkorrekt, dass es einfach nur saukomisch und jeder Preis verdammt verdient ist.
Nach der "Goldenen Weißwurst" vom Studentenwerk München nun also der Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises für Martina Schwarzmann. Darauf einen kleinen Vorab-Applaus.
In der Kategorie "Kleinkunst" geht der Preis an Kurt Krömer aus Berlin, der bürgerlich Alexander Bojcan heißt, was aber hier nichts zur Sache tut. Kurt Krömer kennen Menschen, die gerne fernsehen, aus der "Kurt-Krömer-Show" im berlin-brandenburgischen Dritten und aus der Reihe "Bei Krömers" in der ARD. Und den Preis bekommt er als "improvisiertes Naturereignis", sagt die Jury, die etwas nölig hinterherschickt, dass Krömers Komik sich "hartnäckig einer analytischen Betrachtung" entziehe – was’n Glück! Glückwunsch, Herr Krömer.
Als "Traumpaar der Extraklasse", das außergewöhnliche Texte und brillante Kompositionen zu einer humorvollen, manchmal aber auch melancholischen Beziehungsshow verwebt, zeichnet die Kleinkunstpreisjury die Sängerin Christiane Weber und ihren Pianisten Timm Beckmann aus. Früher, also: vor zehn Jahren, haben die beiden Kreisler, Brel und Hollaender gecovert, inzwischen singen und spielen sie nur noch Selbstgemachtes. Da geht’s um Goldfische und Rasensprenkleranlagen, um Wandschränke und Regenwürmer. Kurz: Weber und Beckmann singen Ironisches zum Kuscheln und manchmal kullern auch die Tränen – beim Publikum natürlich, das dafür dankbar applaudiert.
Bleibt der Hauptpreis, der eigentliche, der 35. Deutsche Kleinkunstpreis. Und der Gewinner ist - Andreas Rebers aus München.
Andreas Rebers ist noch keine 50 Jahre alt, aber er war schon mal musikalischer Leiter des Schauspiels am Staatstheater Braunschweig, was halbwegs konsequent war, nachdem er in seiner Jugend als Mitglied der einschlägigen Stimmungskapelle "Los Promillos" im heimatlichen Weserbergland schon Schützenfeste und Feuerwehrbälle auf Touren gebracht hat. Er ist dann aber doch nach München gegangen, war drei Jahre bei der Lach- und Schießgesellschaft, hat insgesamt zehn Solo-Kabarettprogramme geschrieben, mehrere Theaterstücke und nebenbei eine Familie gegründet, die ihm heute fast so wichtig ist wie seine "Strapsmaus", also: sein Akkordeon. Zusammen sind sie aber so was von politisch inkorrekt, dass es einfach nur saukomisch und jeder Preis verdammt verdient ist.