Polenz lehnt Verlagerung deutscher Truppen in den Süden Afghanistans ab

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), hat sich erneut gegen die Forderung gewandt, deutsche Soldaten auch in den Süden des Landes zu entsenden.
Polenz verwies im Deutschlandradio Kultur darauf, dass sich die Bundeswehr in Nordafghanistan in großem Umfang an der Stabilisierung des Landes beteilige.

"Wenn man jetzt von uns verlangen würde, einen Teil dieser Truppen in den Süden zu schicken, würden wir die Aufbauleistung im Norden möglicherweise gefährden. Das macht keinen Sinn."

Die Stabilisierung Afghanistans dürfe nicht auf militärische Aspekte beschränkt werden, betonte der CDU-Politiker. Es komme darauf an, "in einem gemeinsamen, zivil-militärischen Konzept die Fragen anzugehen und daraus Konsequenzen zu ziehen". Er begrüßte Überlegungen innerhalb der Europäischen Union, eigene zivile Aufbauarbeit in Afghanistan zu leisten.

Laut Polenz muss außerdem die internationale Gemeinschaft darauf drängen, dass die afghanischen Kräfte den Wiederaufbauprozess unterstützen und fördern:

"Ohne eine sehr aktive afghanische Regierung und ein aktives Mittun der afghanischen Bevölkerung kann man die Sache auch nicht schaffen."