Pointierte Minidramen zum Abschied
Nachdem im Jahr 2007 ein Brand den Fundus des Bochumer Schauspielhaus vernichtet hatte, spielte man einfach "ohne alles": kurze Stücke ohne Requisiten, von Nachwuchsdramatikern geschrieben. Mit der dritten Ausgabe des Festivals "ohne alles" verabschiedete sich jetzt Intendante Elmar Goeden aus Bochum.
Mit der dritten Auflage des Autorenfestivals ohne alles setzt Elmar Goerden den Schlusspunkt seiner Intendanz in Bochum. Vor drei Jahren nach dem Brand des Fundus als Notaktion ins Leben gerufen, ist es zu einer Tradition geworden: Diesmal haben 27 Autoren Minidramen für ein bis drei Darsteller geschrieben, die auf leerer Bühne, mit sparsamsten technischen Hilfsmitteln aufgeführt werden können. Darunter sind prominente Namen wie Kerstin Specht, Moritz Rinke, Werner Fritsch, Helmut Krausser, Lothar Kittstein, Lutz Hübner, Laura de Weck, Christoph Nußbaumeder und eine Reihe ganz junger Autoren, die bei "ohne alles" dramatische Konstellationen erproben konnten.
Das Themenspektrum ist denkbar breit – vom quasi kabarettistischen Monolog reicht es über Beziehung, Familie und Arbeitswelt, und auch mit dem Theater selbst beschäftigen sich junge Autoren gern. Dass dieser Festivalquerschnitt viel leichter, lockerer und amüsanter ausfällt als die Uraufführungen im Theateralltag, ist wohl zum einen dem Anlaß, zum andern der Situation geschuldet: In der vorgegebenen Länge von 10 bis 25 Minuten funktioniert nur eine pointierte Situation.
Das ganze Bochumer Ensemble – einschließlich prominenter Dauergäste wie Imogen Kogge oder Burkhart Klaußner - ist pausenlos im Einsatz in diesen 27 Uraufführungen, die parallel auf drei Spielstätten aufgeführt wurden. Und man kann noch einmal erleben, dass dieses Ensemble einer der großen Aktivposten der Intendanz von Elmar Goerden war.
Seine Bochumer Jahre werden in zwiespältiger Erinnerung bleiben, überschattet von einem missglückten Anfang, belastet von nicht immer glücklichen oder – wie im Fall von Arno Holz – nur kurzfristigen Zusammenarbeiten. Und vor allem davon, dass der Regisseur Elmar Goerden, der mit zwei bis drei Inszenierungen pro Spielzeit künstlerisch prägend war, in Bochum lange nicht seine Form gefunden hat.
Sein selbstkritisch und frühzeitig und mit eindrucksvoller Konsequenz vollzogener Verzicht auf eine Verlängerung wirkte befreiend. Goerden gelangen auch wieder dichte und genaue Inszenierungen wie sein David-Mamet-Abend oder seine letzte Bochumer Arbeit "Nora". So wurde es ein guter Abschied.
Justine del Corte – eine Entdeckung des ersten Bochumer "ohne alles"-Festivals – hatte eine Szene geschrieben, in der auf der Bühne nur ein kleiner Abgang geprobt wird: mit dem richtigen Blick, der richtigen Energie, dem richtigen Gefühl. Elmar Goerden tat das stumm und hingebungsvoll, unter der temperamentvollen Regie von Marco Massafra, dem Protagonisten seiner besten Inszenierungen. Und als er dann
Das Themenspektrum ist denkbar breit – vom quasi kabarettistischen Monolog reicht es über Beziehung, Familie und Arbeitswelt, und auch mit dem Theater selbst beschäftigen sich junge Autoren gern. Dass dieser Festivalquerschnitt viel leichter, lockerer und amüsanter ausfällt als die Uraufführungen im Theateralltag, ist wohl zum einen dem Anlaß, zum andern der Situation geschuldet: In der vorgegebenen Länge von 10 bis 25 Minuten funktioniert nur eine pointierte Situation.
Das ganze Bochumer Ensemble – einschließlich prominenter Dauergäste wie Imogen Kogge oder Burkhart Klaußner - ist pausenlos im Einsatz in diesen 27 Uraufführungen, die parallel auf drei Spielstätten aufgeführt wurden. Und man kann noch einmal erleben, dass dieses Ensemble einer der großen Aktivposten der Intendanz von Elmar Goerden war.
Seine Bochumer Jahre werden in zwiespältiger Erinnerung bleiben, überschattet von einem missglückten Anfang, belastet von nicht immer glücklichen oder – wie im Fall von Arno Holz – nur kurzfristigen Zusammenarbeiten. Und vor allem davon, dass der Regisseur Elmar Goerden, der mit zwei bis drei Inszenierungen pro Spielzeit künstlerisch prägend war, in Bochum lange nicht seine Form gefunden hat.
Sein selbstkritisch und frühzeitig und mit eindrucksvoller Konsequenz vollzogener Verzicht auf eine Verlängerung wirkte befreiend. Goerden gelangen auch wieder dichte und genaue Inszenierungen wie sein David-Mamet-Abend oder seine letzte Bochumer Arbeit "Nora". So wurde es ein guter Abschied.
Justine del Corte – eine Entdeckung des ersten Bochumer "ohne alles"-Festivals – hatte eine Szene geschrieben, in der auf der Bühne nur ein kleiner Abgang geprobt wird: mit dem richtigen Blick, der richtigen Energie, dem richtigen Gefühl. Elmar Goerden tat das stumm und hingebungsvoll, unter der temperamentvollen Regie von Marco Massafra, dem Protagonisten seiner besten Inszenierungen. Und als er dann