Plus Eins Extra: Inside Schrebergarten (4)

Nur Männer bekamen einen Garten

06:06 Minuten
Historische Fotografie eines Kleingartens mit einem älteren Mann, der die Erde in den Beeten mit einer Hacke lockert.
Seit fast 100 Jahren gehört Elkes Garten bereits der Familie. Frauen durften lange keine Gärten pachten. Das war Männern vorbehalten. © imago images / United Archives International
Von Magdalena Bienert · 12.08.2020
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Elke wuchs im Garten ihrer Familie auf. Der Garten ist schon seit fast 100 Jahren im Familienbesitz. Elke erzählt, lange durften nur Männer die Gärten pachten. Ihre Mutter und sie sind die ersten Frauen in der Familie, denen der Garten jetzt gehört.
Nach dem Brand im Garten von Magdalenas Mutter dauert es noch etwas, bis die neue Laube geliefert wird. Magdalena kommt mit Nachbarin Elke ins Gespräch. Sie ist Altenpflegerin und Theaterschneiderin und war selber schon als Kind ständig im Garten. Sie spielte mit Nachbarkindern in der Kolonie. Von denen begegnet sie vielen auch heute noch, denn die haben die Gärten ihrer Eltern übernommen. Kleingärten werden oft vererbt.
Elke und ihre Mutter ließen sich nach dem Tod von Elkes Vater als Besitzer eintragen. Elke erzählt, bis in die 1990er-Jahre durften nur Männer die Gärten pachten. Ihr Vater hatte den Garten auch schon von den Großeltern geerbt. Seit 1923, also fast 100 Jahre, ist der Garten nun bereits im Familienbesitz.
Ihre eigenen Kinder haben aber kein Interesse, den Garten zu übernehmen. Sie sei wohl die letzte, sagt Elke wehmütig. Darüber wolle sie aber lieber nicht nachdenken.
(nis)
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