Pixelwahn bei Pocketkameras
Hersteller von Digitalkameras werben für ihre Produkte vor allem mit dem Verweis auf die sogenannten Megapixel und erwecken damit den Eindruck, als wären mehr Pixel - also Bildpunkte, die der eingebaute Sensorchip registrieren kann - gleichbedeutend mit höherer Qualität der Fotos. Ganz im Gegenteil meinen Fachleute. Ihr Resümee: Sechs Megapixel sind genug.
"Augen auf!" Diese Empfehlung gilt auch für den Kauf einer Digitalkamera – vor allem mit Blick auf die Zahl der Pixel: Mittlerweile protzen die Hersteller von Pocketkameras sogar mit zwölf Megapixel. Doch die Qualität bleibt auf der Strecke, so das Messergebnis der Computerzeitschrift c’t. Die Megapixel-Giganten fotografieren nämlich nicht besser, sondern eher schlechter als Digitalkameras, die ein paar Pixel weniger haben. Peter Nonhoff-Arps.
"Das liegt in erster Linie daran, dass mehr Pixel sich auf kleineren oder genau großen Chips tummeln müssen. Das heißt, pro Pixel steht weniger Fläche und damit auch weniger Licht zur Verfügung, die die Chips einfangen müssen. Und daraus ergibt sich eine schlechtere Lichtempfindlichkeit sowie zunehmendes Rauschen."
Die Sensorchips in den Pocketkameras sind nur vier mal fünf Millimeter groß. In teureren Modellen messen sie acht mal neun Millimeter. In jedem Fall zu klein für mehr als sechs Megapixel.
Profifotografen haben gut Lachen: Digitale Spiegelreflexkameras besitzen deutlich größere Sensorschips, die sogar an das ehemalige Kleinbildformat 24 mal 36 Millimeter heranreichen. Zwölf und mehr Megapixel sind in diesem Fall überhaupt kein Problem. Pocketkameras indes reagieren bei so vielen Pixeln mit einem Bildrauschen. Man sieht es ganz deutlich, wenn die Fotos in Originalgröße auf dem Computerbildschirm präsentiert werden.
"Also das Rauschen macht sich vor allem in gleichfarbigen Flächen bemerkbar. Vor allem in dunklen Flächen. Das Bild wirkt grieselig. Oder auch graue Flächen wirken plötzlich bunt. Bunt gesprenkelt sehen sie dann auch teilweise aus."
Wird das Foto auf die Abmaße eines 17-Zoll-Bildschirms verkleinert, nimmt der Griesel-Effekt zwar etwas ab, doch selbst bei Papierabzügen im Format 10 mal 15 Zentimeter ist der Qualitätsverlust immer noch sichtbar, so der Experte. Was also tun?
"Derzeit würden wir raten, statt der Zwölf- Megapixel-Kamera vielleicht besser auf eine Sechs-Megapixel-Kamera zurückzugreifen, die als Auslaufmodell sicherlich auch günstig angeboten wird. Die hat vielleicht nicht so die neuen Features wie Bildstabilisierung, hat dann aber in der Regel doch die bessere Bildqualität. Vor allen Dingen deswegen, weil man die zwölf Megapixel nicht braucht. Jedes normale Papierbild kommt auf jeden Fall mit sechs Megapixel Auflösung aus, das heißt, man wirft von den zwölf Megapixel sowieso die Hälfte weg."
Papierbilder im Format 10 mal 15 Zentimeter benötigen lediglich 0,8 Megapixel für eine brillante Darstellung. Beim DIN-A4-Format genügen 3,5 Megapixel. Pocketkameras mit sechs Megapixel sind also in aller Regel absolut ausreichend. Schade nur, dass Pocketkameras mit nur sechs Megapixel zu den Auslaufmodellen zählen. Die Mehrzahl der Modelle verfügt über sieben und mehr Megapixel. Neueste Entwicklungen, die auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin zu sehen waren, verfügen über alle Finessen, wie Dr. Markus Bautsch von der Stiftung Warentest festgestellt hat.
"Diese sehr kleinen, flachen Kameras, die man praktisch in der Westentasche transportieren kann, sind inzwischen sehr ausgereift. Man kann damit wirklich gute Bilder knipsen."
Bildstabilisatoren sorgen dafür, dass die Aufnahmen nicht verwackeln. Die sogenannte Gesichtserkennung stellt das Motiv automatisch im Gesichtsbereich scharf und passt die Belichtung entsprechend an.
Bessere Kameras haben höhere Preise: Und das kann die Laune schnell verderben. Eine gute Pocketkamera kostet rund 200 Euro. Je hochwertiger die Optik, die Verarbeitung, auch der Markenname spielt hier eine Rolle, desto mehr müssen die Kunden bezahlen: bis zu 400 Euro. Aber vielleicht darf es dann auch eine "Bridge-Kamera" sein, die fast genauso viel kostet.
"Eine Bridgekamera bildet, der englische Ausdruck sagt das ja schon, eine Brücke zwischen den kompakten und diesen Spiegelreflexkameras. Das ist eine Kamera, die schon sehr, sehr viele Möglichkeiten an Bord hat. Also, im allgemeinen ein Objektiv mit großem Zoombereich, man kann Audioaufnahmen machen, Videoaufnahmen, man hat einen Makrobereich, um Nahaufnahmen zu machen und ist dann mit einem Gerät ohne großes Zubehör dann meistens schon gut bedient und die Automatikfunktion funktioniert in der Regel auch ausgesprochen gut."
Mit 500 Euro sind solche Fotoapparate zwar etwas teurer als gute Pocketkameras. Dafür haben sie größere Sensorchips: Zwölf Megapixel sind hier kein Problem. Nur leider liegen sie deutlich schwerer in der Hand. Klein, handlich, flexibel - das ist schließlich der unschlagbare Vorteil der Kompaktkameras: Nur: Sechs Megapixel sind genug.
"Das liegt in erster Linie daran, dass mehr Pixel sich auf kleineren oder genau großen Chips tummeln müssen. Das heißt, pro Pixel steht weniger Fläche und damit auch weniger Licht zur Verfügung, die die Chips einfangen müssen. Und daraus ergibt sich eine schlechtere Lichtempfindlichkeit sowie zunehmendes Rauschen."
Die Sensorchips in den Pocketkameras sind nur vier mal fünf Millimeter groß. In teureren Modellen messen sie acht mal neun Millimeter. In jedem Fall zu klein für mehr als sechs Megapixel.
Profifotografen haben gut Lachen: Digitale Spiegelreflexkameras besitzen deutlich größere Sensorschips, die sogar an das ehemalige Kleinbildformat 24 mal 36 Millimeter heranreichen. Zwölf und mehr Megapixel sind in diesem Fall überhaupt kein Problem. Pocketkameras indes reagieren bei so vielen Pixeln mit einem Bildrauschen. Man sieht es ganz deutlich, wenn die Fotos in Originalgröße auf dem Computerbildschirm präsentiert werden.
"Also das Rauschen macht sich vor allem in gleichfarbigen Flächen bemerkbar. Vor allem in dunklen Flächen. Das Bild wirkt grieselig. Oder auch graue Flächen wirken plötzlich bunt. Bunt gesprenkelt sehen sie dann auch teilweise aus."
Wird das Foto auf die Abmaße eines 17-Zoll-Bildschirms verkleinert, nimmt der Griesel-Effekt zwar etwas ab, doch selbst bei Papierabzügen im Format 10 mal 15 Zentimeter ist der Qualitätsverlust immer noch sichtbar, so der Experte. Was also tun?
"Derzeit würden wir raten, statt der Zwölf- Megapixel-Kamera vielleicht besser auf eine Sechs-Megapixel-Kamera zurückzugreifen, die als Auslaufmodell sicherlich auch günstig angeboten wird. Die hat vielleicht nicht so die neuen Features wie Bildstabilisierung, hat dann aber in der Regel doch die bessere Bildqualität. Vor allen Dingen deswegen, weil man die zwölf Megapixel nicht braucht. Jedes normale Papierbild kommt auf jeden Fall mit sechs Megapixel Auflösung aus, das heißt, man wirft von den zwölf Megapixel sowieso die Hälfte weg."
Papierbilder im Format 10 mal 15 Zentimeter benötigen lediglich 0,8 Megapixel für eine brillante Darstellung. Beim DIN-A4-Format genügen 3,5 Megapixel. Pocketkameras mit sechs Megapixel sind also in aller Regel absolut ausreichend. Schade nur, dass Pocketkameras mit nur sechs Megapixel zu den Auslaufmodellen zählen. Die Mehrzahl der Modelle verfügt über sieben und mehr Megapixel. Neueste Entwicklungen, die auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin zu sehen waren, verfügen über alle Finessen, wie Dr. Markus Bautsch von der Stiftung Warentest festgestellt hat.
"Diese sehr kleinen, flachen Kameras, die man praktisch in der Westentasche transportieren kann, sind inzwischen sehr ausgereift. Man kann damit wirklich gute Bilder knipsen."
Bildstabilisatoren sorgen dafür, dass die Aufnahmen nicht verwackeln. Die sogenannte Gesichtserkennung stellt das Motiv automatisch im Gesichtsbereich scharf und passt die Belichtung entsprechend an.
Bessere Kameras haben höhere Preise: Und das kann die Laune schnell verderben. Eine gute Pocketkamera kostet rund 200 Euro. Je hochwertiger die Optik, die Verarbeitung, auch der Markenname spielt hier eine Rolle, desto mehr müssen die Kunden bezahlen: bis zu 400 Euro. Aber vielleicht darf es dann auch eine "Bridge-Kamera" sein, die fast genauso viel kostet.
"Eine Bridgekamera bildet, der englische Ausdruck sagt das ja schon, eine Brücke zwischen den kompakten und diesen Spiegelreflexkameras. Das ist eine Kamera, die schon sehr, sehr viele Möglichkeiten an Bord hat. Also, im allgemeinen ein Objektiv mit großem Zoombereich, man kann Audioaufnahmen machen, Videoaufnahmen, man hat einen Makrobereich, um Nahaufnahmen zu machen und ist dann mit einem Gerät ohne großes Zubehör dann meistens schon gut bedient und die Automatikfunktion funktioniert in der Regel auch ausgesprochen gut."
Mit 500 Euro sind solche Fotoapparate zwar etwas teurer als gute Pocketkameras. Dafür haben sie größere Sensorchips: Zwölf Megapixel sind hier kein Problem. Nur leider liegen sie deutlich schwerer in der Hand. Klein, handlich, flexibel - das ist schließlich der unschlagbare Vorteil der Kompaktkameras: Nur: Sechs Megapixel sind genug.