Piusbruderschaft verteidigt geplante Priesterweihen

Der Chefdogmatiker der deutschen Piusbruderschaft St. Pius X., Pater Matthias Gaudron, hat erklärt, dass die für den 27. Juni im bayerischen Zaitzkofen geplanten drei Priesterweihen der Piusbruderschaft trotz der jüngsten Erklärung des Vatikans stattfinden werden.
Diese Priesterweihen gehörten zum normalen Leben des Seminars, sagte Gaudron am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Es handele sich dabei nicht um einen Affront gegen den Papst. Als Papst Benedikt XVI. im Januar die Exkommunikation der Piusbruderschaft aufgehoben habe, sei nie die Rede davon gewesen, dass damit alle Tätigkeiten deren Bischöfe und Priester eingestellt werden müssten.

Zu der am Mittwoch veröffentlichen Erklärung des Vatikans, in der die geplanten Priesterweihen für unerlaubt erklärt worden waren, sagte Gaudron: „Solange wir keinen kirchenrechtlichen Status haben, gelten im Kirchenrecht die Weihen an sich als illegitim.“ Man habe Gründe, sich nicht an die Weisungen der deutschen Bischöfe zu halten: „Wir wollen das katholische Priestertum fortsetzen, wie es immer der Fall gewesen ist. Die Gründe, warum wir so handeln, wollen wir mit Rom besprechen.“ Solche Gespräche zu einer möglichen Annäherung an den Vatikan seien den Piusbrüdern für den Sommer zugesagt worden.