#PiU08

Erstwähler und Außenseiter im Wahlkampf 2017

Der Bundestag
Als Einzelbewerber ins Parlament gewählt zu werden, ist äußerst schwierig. © Kay Nietfeld/dpa
Von Thomas Klug, Teresa Sickert, C. Lehmann, A. Zantow · 30.01.2017
Bei unserem Podcast "Parteien im Umbruch" geht es in der achten Folge um die Erstwähler 2017 und Einzelbewerber, die es ohne Unterstützung einer Partei in den Bundestag schaffen möchten, als absolute Außenseiter.
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Markus allein im Bundestag? – Die Einzelbewerber

Nur in den ersten Bundestag haben es Einzelbewerber geschafft, das war 1949. Und doch versuchen seitdem politisch Engagierte immer wieder, ohne eine Partei ins Hohe Haus einzuziehen. Helmut Palmer, Vater des Grünen-Politikers Boris Palmer, hat es mehrfach versucht und respektable Stimmenzahlen erreicht. Den Sprung ins Parlament hat er aber verpasst. Bei der letzten Bundestagswahl waren es 81 unparteiische Kandidaten, mit dabei der Berliner Markus Beckmann.
Markus Beckmann versucht als Einzelbewerber in den Bundestag einzuziehen.
Markus Beckmann versucht als Einzelbewerber in den Bundestag einzuziehen.© Deutschlandradio Kultur / Thomas Klug
Das Wahlsystem legt die Hürde gar nicht so hoch, sagt der Politikwissenschaftler Christian Nestler: Wer die relative Mehrheit im Wahlkreis schafft, ist drin. Woran liegt es, dass trotzdem Einzelbewerber wie Markus Beckmann wohl nicht im neuen Bundestag sitzen werden? Und wenn doch, dann wäre er ziemlich allein, so ohne Partei.

Zu wenig Gewicht? Erstwähler starten ins Wahljahr

Die jungen Wahlberechtigten sind einfach zu wenig. Und die Älteren verzichten seltener auf ihr Wahlrecht. So kommt es, dass die Stimme der Jugend zu wenig Gewicht hat. Das konnte man in Großbritannien sehen, wo beim Brexit die vielen konservativen Alten ihren liberalen Nachwuchs überstimmten. In diesem September entscheidet sich in Deutschland mit der Bundestagswahl der Kurs für die nächsten Jahre. Wie fühlt sich das für junge Menschen an, über deren Zukunft entschieden wird, und die zum ersten Mal mitentscheiden.
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