Piratenabenteuer in Lego-Optik
Die Spieleserie in Klötzchenoptik wird um eine besonders gute Ausgabe erweitert: "Lego Pirates of the Caribbean" ist ein urkomischer Spaß auch für große Kinder. Außerdem in den Spieletipps: Eine Polizeistreife im Los Angeles der 40er-Jahre und ein virtueller Verkehrsplaner.
"Lego Pirates of the Caribbean"- Abenteuer um einen steinreichen Piraten
Was kleine Kinder lieben, kann für große Kinder nicht schlecht sein - die komplette Grafik sieht aus, wie aus den bekannten bunten Bausteinen zusammengesetzt. Die auf dieser Idee basierende Spieleserie gibt es schon länger, das Abenteuer rund um die bekannten "Fluch der Karibik" Filme gehört zu den bisher besten.
Nacheinander schlüpft der Computer-Pirat in die Rollen der Filmhelden wie Jack Sparrow, Will Turner oder Elizabeth Swan. Er löst Rätsel, bekämpft seine Gegner und setzt aus Legosteinen Dinge zusammen, die fürs Vorankommen in der Handlung nützlich sind.
Die Steuerung ist einfach: mit wenigen Tastenkombinationen balancieren die Figuren durch die Takelage eines Piratenschiffs, kriechen durch Höhlen oder laufen durch belebte Hafenstädte.
Fans der Filmvorlage werden dabei viele Orte (auch in der Klötzchenoptik) wieder erkennen. Dabei sind die Rätsel auch ohne große Kinokenntnisse zu lösen. Meist müssen bestimmte Bausteine gefunden und dann zusammengesetzt werden. So puzzelt man zum Beispiel aus bunten Einzelteilen einen praktischen Schlüssel, der den Weg in ein neues Level frei macht:
Hüpfen, suchen, kleine Rätsel lösen, hin und wieder ein furchtloser Kampf - das Spielgeschehen ist abwechslungsreich. Vor allem weil die Lego-Optik urkomisch ist, und die Spielzeugpiraten dazu merkwürdig-tollpatschiges Seefahrerlatein brabbeln.
"Lego Pirates of the caribbean" ist beste Sofaunterhaltung, nicht nur für Fans der Filmvorlage.
"Lego Pirates of the Carribean" für PC, xbox360, Playstation 3, PSP und Nintendo DS; hier gespielte Version: xbox360, Hersteller: Disney Interactive Studios, USK: freigegeben ab 6 Jahren, Preis: je nach Version von 35-55 Euro
"L.A. Noire" - auf Polizeistreife in Los Angeles
Der frischgebackene Polizist Cole Phelps fährt in seinem Streifenwagen durch das Los Angeles Ende der 40er-Jahre. Per Funk bekommt er den Einsatzbefehl, eine Bank wurde überfallen. Wenig später findet er sich in einer Schießerei mit den Gangstern wieder: So oder ähnlich beginnen die über 40 Fälle in einem interaktiven Thriller.
Der Spieler durchlebt mit Officer Phelps die Karriereleiter eines Großstadt-Cops. Und die führt nur in den seltensten Fällen über den Griff zur Waffe. Tatorte und Indizien müssen akribisch untersucht werden. Bei der Befragung von Zeugen und Verdächtigen muss der Spieler entscheiden: Lügen sie oder nicht. Zu erkennen ist das an der fast Film reifen Mimik der Spielfiguren.
Dank der guten Sprecher steht die Atmosphäre im Spiel einer Krimiserie im Fernsehen in nichts nach - die deutsche Übersetzung gibt es als Untertitel. Überhaupt ist die Inszenierung bemerkenswert: Gebäude und Kleidung erwecken das historische Los Angeles zum Leben, für die Vertonung wurden sogar alte Radiosendungen restauriert. Das führt zu einer Glaubhaftigkeit der Handlung, die es in Computerspielen bisher selten zu sehen gab.
Zwischen den einzelnen Schauplätzen fährt man übrigens selber hin und her. Hilfe kommt dabei von einer eingeblendeten Straßenkarte, Sightseeing an bekannten Gebäuden und Plätzen wie dem Hollywood Boulevard inklusive. Übrigens ist auch ein Computer-Cop nicht vor dem Totalschaden bei Verfolgungsjagden sicher.
Trotz der Fülle an Aufgaben ist die Steuerung sehr einfach. Das Spiel nimmt einen mit Hinweisen und Tipps zum weiteren Vorgehen immer an die Hand. Echte Spielprofis fühlen sich damit gnadenlos unterfordert. Alle anderen fiebern mit Officer Phelps und seinen vielseitigen Aufgaben: Banküberfall, Verfolgungsjagd oder Eheschwindel - der Weg zum Karrierepolizisten ist lang, aber kurzweilig. "L.A. Noire" ist ein episches Spiel für alle, die einen Fernsehkrimi schon immer stilecht nachspielen wollten.
"L.A. Noire" für Playstation 3 und xbox360, Hersteller: rockstar games, USK: freigegeben ab 16 Jahren, Preis: ca 55 Euro
"Citites in Motion" - per Bus, Bahn und guter Planung ans Ziel
Wenn Bus und Bahn mal wieder Verspätung haben, dann liegt es ab sofort ...an einem selbst! Zumindest in Wien, Helsinki, Amsterdam und Berlin. Denn in diesen Städten plant und managt der Spieler das komplette Verkehrssystem. Vom Linienbus bis zum Helikopter stehen fast alle denkbaren Verkehrsmittel zur Verfügung.
Wie bei einer Landkarte blickt der Nachwuchs-Verkehrsplaner von oben auf die originalgetreu nachgebildeten Städte. Überall fahren Autos oder laufen Menschen auf der Straße. Anhand dieser Verkehrsströme kann man seine Verkehrslinien und Haltestellen planen. Denn was nützt die schönste Buslinie, wenn sie keiner nutzen will?
Der Bau der Strecken ist nicht schwierig, aber teilweise etwas kleinteilig. Vor allem ungeduldige Spieler könnten zumindest am aufwendigen Bau der U-Bahnen die Lust verlieren.
Doch nicht nur der Verlauf der Strecken ist entscheidend für den Erfolg, sondern - es grüßt das wahre Leben - auch der Kontostand. So wird der Spieler neben Verkehrsplaner zusätzlich Finanzjongleur. Denn nur mit genügend Einnahmen lassen sich weitere Bauvorhaben oder Reparaturen bezahlen.
Wer von so viel Arbeit erschöpft ist, kann sich auch einfach zurücklehnen und beobachten, was die eigenen digitalen Bürger tun: Es macht Spaß dem Treiben am Brandenburger Tor in Berlin oder den Haltestellen am Wiener Prater zuzuschauen.
Leider fehlt eine ausführliche Sprachausgabe, alles wird mit Bildschirmtexten geregelt.
Doch vor allem Fans von Aufbauspielen bekommen abwechslungsreiche Unterhaltung: Denn "Cities in Motion" ist wie eine Modelleisenbahn: niemals fertig, aber immer schön anzusehen.
"Cities in Motion" für PC, Hersteller: paradox interactive/koch media, USK: freigegeben ohne Altersbeschränkung, Preis: ca 30 Euro, kostenlose Demo im Internet verfügbar
Was kleine Kinder lieben, kann für große Kinder nicht schlecht sein - die komplette Grafik sieht aus, wie aus den bekannten bunten Bausteinen zusammengesetzt. Die auf dieser Idee basierende Spieleserie gibt es schon länger, das Abenteuer rund um die bekannten "Fluch der Karibik" Filme gehört zu den bisher besten.
Nacheinander schlüpft der Computer-Pirat in die Rollen der Filmhelden wie Jack Sparrow, Will Turner oder Elizabeth Swan. Er löst Rätsel, bekämpft seine Gegner und setzt aus Legosteinen Dinge zusammen, die fürs Vorankommen in der Handlung nützlich sind.
Die Steuerung ist einfach: mit wenigen Tastenkombinationen balancieren die Figuren durch die Takelage eines Piratenschiffs, kriechen durch Höhlen oder laufen durch belebte Hafenstädte.
Fans der Filmvorlage werden dabei viele Orte (auch in der Klötzchenoptik) wieder erkennen. Dabei sind die Rätsel auch ohne große Kinokenntnisse zu lösen. Meist müssen bestimmte Bausteine gefunden und dann zusammengesetzt werden. So puzzelt man zum Beispiel aus bunten Einzelteilen einen praktischen Schlüssel, der den Weg in ein neues Level frei macht:
Hüpfen, suchen, kleine Rätsel lösen, hin und wieder ein furchtloser Kampf - das Spielgeschehen ist abwechslungsreich. Vor allem weil die Lego-Optik urkomisch ist, und die Spielzeugpiraten dazu merkwürdig-tollpatschiges Seefahrerlatein brabbeln.
"Lego Pirates of the caribbean" ist beste Sofaunterhaltung, nicht nur für Fans der Filmvorlage.
"Lego Pirates of the Carribean" für PC, xbox360, Playstation 3, PSP und Nintendo DS; hier gespielte Version: xbox360, Hersteller: Disney Interactive Studios, USK: freigegeben ab 6 Jahren, Preis: je nach Version von 35-55 Euro
"L.A. Noire" - auf Polizeistreife in Los Angeles
Der frischgebackene Polizist Cole Phelps fährt in seinem Streifenwagen durch das Los Angeles Ende der 40er-Jahre. Per Funk bekommt er den Einsatzbefehl, eine Bank wurde überfallen. Wenig später findet er sich in einer Schießerei mit den Gangstern wieder: So oder ähnlich beginnen die über 40 Fälle in einem interaktiven Thriller.
Der Spieler durchlebt mit Officer Phelps die Karriereleiter eines Großstadt-Cops. Und die führt nur in den seltensten Fällen über den Griff zur Waffe. Tatorte und Indizien müssen akribisch untersucht werden. Bei der Befragung von Zeugen und Verdächtigen muss der Spieler entscheiden: Lügen sie oder nicht. Zu erkennen ist das an der fast Film reifen Mimik der Spielfiguren.
Dank der guten Sprecher steht die Atmosphäre im Spiel einer Krimiserie im Fernsehen in nichts nach - die deutsche Übersetzung gibt es als Untertitel. Überhaupt ist die Inszenierung bemerkenswert: Gebäude und Kleidung erwecken das historische Los Angeles zum Leben, für die Vertonung wurden sogar alte Radiosendungen restauriert. Das führt zu einer Glaubhaftigkeit der Handlung, die es in Computerspielen bisher selten zu sehen gab.
Zwischen den einzelnen Schauplätzen fährt man übrigens selber hin und her. Hilfe kommt dabei von einer eingeblendeten Straßenkarte, Sightseeing an bekannten Gebäuden und Plätzen wie dem Hollywood Boulevard inklusive. Übrigens ist auch ein Computer-Cop nicht vor dem Totalschaden bei Verfolgungsjagden sicher.
Trotz der Fülle an Aufgaben ist die Steuerung sehr einfach. Das Spiel nimmt einen mit Hinweisen und Tipps zum weiteren Vorgehen immer an die Hand. Echte Spielprofis fühlen sich damit gnadenlos unterfordert. Alle anderen fiebern mit Officer Phelps und seinen vielseitigen Aufgaben: Banküberfall, Verfolgungsjagd oder Eheschwindel - der Weg zum Karrierepolizisten ist lang, aber kurzweilig. "L.A. Noire" ist ein episches Spiel für alle, die einen Fernsehkrimi schon immer stilecht nachspielen wollten.
"L.A. Noire" für Playstation 3 und xbox360, Hersteller: rockstar games, USK: freigegeben ab 16 Jahren, Preis: ca 55 Euro
"Citites in Motion" - per Bus, Bahn und guter Planung ans Ziel
Wenn Bus und Bahn mal wieder Verspätung haben, dann liegt es ab sofort ...an einem selbst! Zumindest in Wien, Helsinki, Amsterdam und Berlin. Denn in diesen Städten plant und managt der Spieler das komplette Verkehrssystem. Vom Linienbus bis zum Helikopter stehen fast alle denkbaren Verkehrsmittel zur Verfügung.
Wie bei einer Landkarte blickt der Nachwuchs-Verkehrsplaner von oben auf die originalgetreu nachgebildeten Städte. Überall fahren Autos oder laufen Menschen auf der Straße. Anhand dieser Verkehrsströme kann man seine Verkehrslinien und Haltestellen planen. Denn was nützt die schönste Buslinie, wenn sie keiner nutzen will?
Der Bau der Strecken ist nicht schwierig, aber teilweise etwas kleinteilig. Vor allem ungeduldige Spieler könnten zumindest am aufwendigen Bau der U-Bahnen die Lust verlieren.
Doch nicht nur der Verlauf der Strecken ist entscheidend für den Erfolg, sondern - es grüßt das wahre Leben - auch der Kontostand. So wird der Spieler neben Verkehrsplaner zusätzlich Finanzjongleur. Denn nur mit genügend Einnahmen lassen sich weitere Bauvorhaben oder Reparaturen bezahlen.
Wer von so viel Arbeit erschöpft ist, kann sich auch einfach zurücklehnen und beobachten, was die eigenen digitalen Bürger tun: Es macht Spaß dem Treiben am Brandenburger Tor in Berlin oder den Haltestellen am Wiener Prater zuzuschauen.
Leider fehlt eine ausführliche Sprachausgabe, alles wird mit Bildschirmtexten geregelt.
Doch vor allem Fans von Aufbauspielen bekommen abwechslungsreiche Unterhaltung: Denn "Cities in Motion" ist wie eine Modelleisenbahn: niemals fertig, aber immer schön anzusehen.
"Cities in Motion" für PC, Hersteller: paradox interactive/koch media, USK: freigegeben ohne Altersbeschränkung, Preis: ca 30 Euro, kostenlose Demo im Internet verfügbar