Pillen fürs Glück
Mit Medikamenten gegen psychische Krankheiten wie Depression oder ADHS, hinter dem Kürzel verbirgt sich die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, lässt sich viel Geld verdienen. Prosac, Ritalin und Co. weisen die größten Umsatzsteigerungen auf dem Arzneimittelmarkt auf.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens werden wirksame Pillen für den Geist dringend benötigt. Psychische Krankheiten verursachen enormes Leid. Allein in Deutschland töten sich jedes Jahr mehr als 11.000 Menschen, in den meisten Fällen ist dem Suizid eine Depression vorausgegangen. Auch andere psychische Krankheiten wie die ADHS werden immer häufiger diagnostiziert.
Zweitens hat sich das Bild der psychischen Krankheiten verändert. Während sie früher eher als Gemüts- oder Charakterproblem galten, betrachtet man sie heute oft als Störung des Hirnstoffwechsels. Und so ist es zunehmend akzeptiert, die Balance der Botenstoffe mit einer Pille gerade zu rücken. Wobei eines klar ist: Ein Medikament allein ist keine Lösung einer tief greifenden Störung, aber es kann dem Patienten den Freiraum verschaffen, das Angebot einer Gesprächstherapie anzunehmen.
Der dritte Erfolgsfaktor der Psychopharmaka ist das aggressive Marketing. In den USA hat Eli Lilly das Antidepressivum Prozac als Sonnenschein für die Seele für jedermann angepriesen. Und Novartis bot spezielle Internetseiten für Lehrer an, die ihnen Ritalin als die richtige Antwort auf schwierige Kinder verkaufte.
Und damit wären wir beim vierten Punkt, der immer wieder angeführt wird. Die moderne Gesellschaft verlangt von ihren Mitgliedern vollen Einsatz, für Abweichungen ist kein Platz mehr. Vor allem in den USA gilt schlechte Laune als Berufsrisiko, Konzentrationsprobleme in der Schule als ernstes Hindernis auf dem Lebensweg. Kein Wunder, dass Eltern für ihre Kinder Ritalin verlangen, Collegestudenten zu Amphetaminen greifen und Erwachsene eine düstere Stimmung mit Prosac vertreiben.
Auch in anderen Ländern werden Psychopharmaka auf breiter Front angewandt, in England finden sich sogar schon Spuren von Prozac im Trinkwassern. Gerade die Verschreibung von Psychopharmaka für Kinder nimmt in den letzten Jahren deutlich zu, wobei Deutschland hier dem Trend nicht folgt.
Daraus zu schließen, dass gesellschaftliche Probleme mit Pillen weggerückt werden, greift aber zu kurz. Selbst in den USA erhalten gerade mal zwei Prozent der Kinder Ritalin, es wird aber geschätzt, dass zwischen fünf und sieben Prozent der Kinder an ADHS leiden. Sicher greifen einige Eltern und Ärzte zu schnell zur Pille, aber ebenso sicher gibt es noch mehr Menschen mit ernsten psychischen Problemen, die von einer Behandlung mit Psychopharmaka profitieren könnten.
Zweitens hat sich das Bild der psychischen Krankheiten verändert. Während sie früher eher als Gemüts- oder Charakterproblem galten, betrachtet man sie heute oft als Störung des Hirnstoffwechsels. Und so ist es zunehmend akzeptiert, die Balance der Botenstoffe mit einer Pille gerade zu rücken. Wobei eines klar ist: Ein Medikament allein ist keine Lösung einer tief greifenden Störung, aber es kann dem Patienten den Freiraum verschaffen, das Angebot einer Gesprächstherapie anzunehmen.
Der dritte Erfolgsfaktor der Psychopharmaka ist das aggressive Marketing. In den USA hat Eli Lilly das Antidepressivum Prozac als Sonnenschein für die Seele für jedermann angepriesen. Und Novartis bot spezielle Internetseiten für Lehrer an, die ihnen Ritalin als die richtige Antwort auf schwierige Kinder verkaufte.
Und damit wären wir beim vierten Punkt, der immer wieder angeführt wird. Die moderne Gesellschaft verlangt von ihren Mitgliedern vollen Einsatz, für Abweichungen ist kein Platz mehr. Vor allem in den USA gilt schlechte Laune als Berufsrisiko, Konzentrationsprobleme in der Schule als ernstes Hindernis auf dem Lebensweg. Kein Wunder, dass Eltern für ihre Kinder Ritalin verlangen, Collegestudenten zu Amphetaminen greifen und Erwachsene eine düstere Stimmung mit Prosac vertreiben.
Auch in anderen Ländern werden Psychopharmaka auf breiter Front angewandt, in England finden sich sogar schon Spuren von Prozac im Trinkwassern. Gerade die Verschreibung von Psychopharmaka für Kinder nimmt in den letzten Jahren deutlich zu, wobei Deutschland hier dem Trend nicht folgt.
Daraus zu schließen, dass gesellschaftliche Probleme mit Pillen weggerückt werden, greift aber zu kurz. Selbst in den USA erhalten gerade mal zwei Prozent der Kinder Ritalin, es wird aber geschätzt, dass zwischen fünf und sieben Prozent der Kinder an ADHS leiden. Sicher greifen einige Eltern und Ärzte zu schnell zur Pille, aber ebenso sicher gibt es noch mehr Menschen mit ernsten psychischen Problemen, die von einer Behandlung mit Psychopharmaka profitieren könnten.