Pier Paolo Pasolini

Eine verzweifelte Liebe zur Welt

33:05 Minuten
Bildnis von Pier Paolo Pasolini auf einer Mauer in Rom
Pier Paolo Pasolini erzählt in seinen Filmen Geschichten von verrohten und beschädigten Leben, ruiniert von der Konsumgesellschaft. © picture alliance / Pacific Press / Matteo Nardone
Moderation: Gesa Ufer · 04.03.2022
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33 Prozesse musste der italienische Schriftsteller und Regisseur Pier Paolo Pasolini über sich ergehen lassen - wegen angeblicher Blasphemie, Obszönität und Diffamierung. Seinem Ruhm, ein Universalgenie seiner Generation zu sein, schadete das nicht.
Vor einhundert Jahren, am 5. März 1922, wurde Pier Paolo Pasolini in Bologna geboren. Er war einer, der sich zeitlebens für die Aussätzigen und Randständigen interessierte. Dabei war er selbst ein Star und gleichzeitig auch eine Art homosexueller Außenseiter, einer, der überall aneckte. In seinen Filmen und Gedichten erzählt er von einem verrohten und beschädigten Leben, das von der Konsumgesellschaft und menschenfeindlichen Institutionen ruiniert wurde.
Sein letzter Film "Die 120 Tage von Sodom" von 1975 gehört zu den umstrittensten Werken der Filmgeschichte. Pasolini schließt darin Faschismus und Sadismus kurz und stellt darin Vergewaltigung, Folter und Mord so schonungslos aus, dass der Film bis heute in einigen Ländern nicht gezeigt werden darf.
Pasolini hinterließ auch zahlreiche politische Essays und ein großes schillerndes Werk an Erzählungen und Gedichten. Seine Liebe zur Welt zeigt sich besonders in seiner Liebe zum Subproletariat, von dem er aber enttäuscht wurde und sich letztlich verbittert abwenden sollte.
Mit Theresia Prammer, Pasolini-Herausgeberin und Übersetzerin, sprechen wir in dieser "Kompressor De Luxe"-Ausgabe über Pasolini als Dichter und seine Waffe der Rührung. Der Literaturwissenschaftler Fabien Vitali erklärt, warum Pasolinis politische Texte nicht von seinem Wesen als Dichter getrennt gelesen werden können und inwiefern er ein schöpferischer Pessimist war. Die Journalistin Hannah Pilarzcyk berichtet über Pasolinis Einfluss auf italienische Filmemacher und seine Liebe zu Italien.

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